Viele Fahrzeugbauer machen es in diesem Jahr spannend und knausern mit Informationen im Vorfeld der Messe – zumindest, was neue Modelle angeht. Kögel etwa kündigt eine Weltneuheit ab, die aber erst zur Messe enthüllt werden soll. Einen Ausblick gewährt der Trailerhersteller indes auf die neuen Unterfahrschutze für RoRo-Trailer. Da beim Fährverkehr durch den zuletzt auf 450 Millimeter reduzierten Freiraum zum Boden hin die Gefahr eines Aufsetzens besteht, hat Kögel mit Ferry Swing Guard und Ferry Flex Guard zwei Ausführungen entwickelt, die in einer solchen Situation wegfedern oder wegschwingen. Ebenfalls neu: Die Advanced-Version der Strong & Go-Seitenplane besitzt vertikale Gurte, die durch einen weiteren aufgedoppelten und verschweißten Gurt zusätzlich versteift sind. Das verleihe der Ladung einen noch besseren Halt ohne zusätzliche Einstecklatten. Die Plane soll dann nicht mehr ausbeulen. Zudem hat der Fahrzeugbauer als Alternative zu den aerodynamischen Hartplastikverkleidungen für das Trailerchassis eine Seitenplane für den seitlichen Bereich unter dem Fahrgestellboden entwickelt. Das weiche Material soll weniger anfällig für Beschädigungen sein und lasse sich bei Bedarf zur Seite schieben, so dass der Zugang unter den Rahmen schnell möglich ist. Die Plane soll darüber hinaus Zweiradfahrer bei einer Kollision davor schützen, unters Fahrzeug zu geraten. Das Ziel sei eine Kraftstoffersparnis von einem 1 l/100 km.
IAA-Neuheiten der Fahrzeugbauer und ihrer Zulieferer
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Humbaur: FlexTip und FlexBox noch nutzerfreundlicher
Gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen am Stand präsentiert sich Humbaur. Der Fahrzeugbauer hat den Kippaufbau FlexTip nach eigenen Angaben nutzerfreundlicher gestaltet. FlexTip gibt es nun optional mit der RoadBox von Logic Line. Die Staukiste wird zwischen dem Fahrerhaus und dem Kipper montiert und bietet mit zwei Rolltoren und eingebauten Schubladen Stauraum für Werkzeug. Außerdem erweitern die Gersthofener das bislang auf 3,5-Tonner begrenzte FlexTip-Angebot um Varianten für bis zu 7,5 Tonnen schwere Fahrgestelle. Auch die FlexBox, ein Kofferaufbau für Trockenfracht, kann nun auf beliebige Fahrzeugtypen und an verschiedene Aufgaben angepasst werden.
Innovationen aus Triptis und Altenberge
Helmut Fliegl setzt auf Leichtbau und kundenindividuelle Ausstattungsvarianten und zeigt gewichtsoptimierte Ausführungen wie den Tandem-Wechselpritschenanhänger TWP 180 für Wechselbehälter in den Längen 7,15, 7,45 und 7,82 Meter, das Dreiachs-Containerchassis SDS 380 mit Aufnahmen für 20-Fuß-Container und einer ADR-Ausstattung für den Transport von Tankcontainern sowie das Containerchassis Vario V3+ auf Basis des Modells SDS 380 mit Front-, Mittel- und Heckausschub, mit dem sich alle gängigen Wechselbehälter fahren lassen.
Auch der Spezialist für maßgeschneiderte Wechselverkehrsfahrzeuge Wecon präsentiert einen Neuling. Der Festaufbau Prince als Sattelauflieger ist ein Sandwich-Kofferaufbau mit gelenkter Achse. Die Stangen- beziehungsweise Zwangslenkung garantiert laut Hersteller einen wendigen Einsatz auch bei engen Ladestellen. Die individuelle Ausstattung helfe beispielsweise in Werkverkehren, bei denen knapp bemessene Passagen auf dem Firmengelände den Fahrer herausfordern. Der Trailer verfügt darüber hinaus über eine unterfahrbare Ladebordwand für Ladevorgänge unabhängig von einer Rampe. Eine vollflächige LED-Beleuchtung ermöglicht eine nahezu schattenfreie Ausleuchtung des Laderaums. Dieser lässt sich passend ausstatten für Transporte von Möbeln, frische Waren, Möbel oder Gefahrgut.
Memminger Schwerlastideen
Hersteller Goldhofer fokussiert sich auf die Starline-Baureihe. Hier finden sich weitgehend standardisierte Semitieflader mit drei bis sechs Achsen, Auszug und bis zu 70 Tonnen Nutzlast. Neben ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit, der Langlebigkeit und einem günstigen Eigengewicht soll auch das Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. In Hannover steht stellvertretend ein fünfachsiger Stepstar Z, wobei das Z für Zwangslenkung steht. Im Freigelände können Besucher zudem eine MAN-Schwerlastzugmaschine mit Langmaterialvorrichtung in Kombination mit einem Fünfachs-Nachläufer des Typs SN-L begutachten.
Münchener Meilensteine
Meiller präsentiert die Breite seines Produktportfolios von der Trigenius-Kipper-Baureihe für Fahrgestelle aller Gewichtsklassen bis hin zur neuen Maxtreme-Baureihe – spezielle Heavy-Duty-Hinterkippmulden mit einem Fassungsvermögen bis 28 Kubik und 50 Tonnen Nutzlast. Eine neue Ausstattungsoption ist hier die Kettenklappe mit einem Muldenverschluss, der sich mechanisch öffnet und schließt. Sie soll eine Alternative zur frei pendelnden Rückwand und der hydraulischen Lösung bieten und die Vorteile beider Rückwände vereinen. Eine weitere Neuheit ist der Absetzkipper Tectris AK14 mit verstärkter Ladebrücke, der für Zweiachsfahrgestelle aller Antriebsarten mit einer Nennlast von 14 Tonnen ausgelegt ist.
Achsen und Bremsen: Intelligente Fahrwerke, elektrische Achsen, Ideen für Sparpotenzial
Die Systemlieferanten der Trailerindustrie wie BPW und SAF-Holland setzen auf die bekannten Generatorachsen ePower beziehungsweise TRAKr, um durch Rekuperation Bewegungsenergie in elektrischen Strom zu wandeln und elektrischen Nebenverbrauchern zur Verfügung zu stellen, um so Kraftstoff zu sparen. In die gleiche Kerbe schlägt ZF mit AxTrax 2, eine Antriebsachse mit einem oder zwei E-Motoren und bis zu 210 kW Dauerleistung und bis zu 26.000 Nm Drehmoment einschließlich eines modularen Batteriesystems, um herkömmlich angetriebene Sattelzüge zu hybridisieren oder E-Zugmaschinen eine höhere Reichweite zu bescheren. Weiterhin sind sie bestrebt, dem Fahrwerk zusätzliche Intelligenz einzuhauchen, um die Transporteffizienz zu steigern. BPW zeigt die intelligente Fahrwerksgeneration iC Plus, die in Serie mit Telematik ausgestattet ist. Diese soll mithilfe von KI die Auslastung des Fahrzeugs, die Steuerung des Transportprozesses und das Fahrer-, Fuhrpark- und Wartungsmanagement optimieren. ZF liefert nun ebenfalls eine Trailer-Telematik, mit deren Hilfe Kunden ihre Fuhrpark-Performance nach Angaben des Unternehmens detailliert auswerten können. SAF-Holland präsentiert weiterhin elektro-hydraulische Lenksysteme von Konzernunternehmen VSE, die durch ein günstiges Gewicht und einen optimalen Lenkwinkel zur Kraftstoffersparnis beitragen sollen. Zudem will SAF eine weiterentwickelte Version seines automatisierten Kupplungssystems präsentieren, mit dessen Hilfe sich Truck und Trailer automatisch und ohne Zutun des Fahrers verbinden. Ein weiterer Schwerpunkt sind Reifenkontroll- und -nachfüllsysteme, wie sie seit Juli für neue Trailer vorgeschrieben sind. SAF betreibt mit Tochterunternehmen Haldex Arbeitsteilung. Während Haldex mit TPMS 2.0 ein Reifendruck-Kontrollsystem ausstellt, zeigt SAF das Nachfüllsystem SAF Tire Pilot I.Q.
Effizienter und sicherer Lasten heben
Palfinger präsentiert Produkte von Ladekran und Abrollkipper über Mitnahmestapler bis hin zu digitalen Innovationen wie PALFINGER 2|3 CONNECTED plus+, das durch Echtzeitdaten Kunden über den Zustand und mögliche Optimierungen ihrer Flotte informieren soll. Zur neuen Hardware zählt der Abrollkipper HT 20 TEC, der in Hannover seine Weltpremiere feiert. Die sogenannte V Drive In-Cab Control ermögliche eine flexible Konfiguration und intuitive Bedienung, während die smarte Systemüberwachung durch einen Bildschirm in der Kabine und drei Kameras die Sicherheit verbessere, erklärt der Hersteller. Neu sind ebenfalls die Mitnahmestapler der FL-Produktreihe. Sie sollen mit geräumigen Fahrerkabinen und modernem Design für eine sicherere, komfortablere und effizientere Arbeitsumgebung sorgen.
