Berlin- Für lärmgeplagte Anwohner von Bahnstrecken muss aus Sicht des Umweltbundesamts mehr getan werden. „Die durch den Schienenverkehr verursachte Lärmbelastung ist die ökologische ‚Achillesferse‘ der Bahn“, sagte der Verkehrslärmexperte der Behörde, René Weinandy, am Montag. Damit mehr Verkehr auf die Schiene verlagert werden kann, müssten die Möglichkeiten zur Lärmminderung vollständig ausgeschöpft werden.
Der Lobbyverband Allianz pro Schiene forderte den Bund auf, neue Lärmminderungsziele für die Zeit bis 2030 zu setzen. Eine Maßgabe könne beispielsweise sein, die Zahl der Menschen, die von Schienenlärm betroffen sind, um ein Fünftel zu senken.
Schienengüterverkehr ist schon deutlich gesunken
Der Bahnlärm sei schon deutlich gesenkt geworden, vor allem beim Gütertransport, hob der Verein hervor. So sind Güterwagen mit herkömmlichen Bremsen ab Jahresende auf dem deutschen Netz nicht mehr erlaubt, Zehntausende Wagen wurden umgerüstet. „Die Bahnen sind leiser geworden“, sagte Geschäftsführer Dirk Flege. „Aber sie verursachen an vielen Stellen immer noch zu viel Lärm.“
Nach der Umrüstung der Güterwagen auf lärmmindernde Bremsen müssten auch die Loks in den Blick genommen werden, außerdem Lärm, der vom Rangieren und Parken der Fahrzeuge sowie von Baustellen ausgehe. (dpa/ag)