Hanau/Wien/Volketswil. Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit spielen für Transportunternehmen in Europa eine wichtige Rolle. Das ist das zentrale Ergebnis der sogenannten „Goodyear Sustainable Reality Survey“, die der Reifenhersteller Goodyear in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführt hat.
Das Unternehmen wollte herausfinden, was Transportunternehmen aktuell tun, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, und welche Ziele sie erreichen möchten. 985 Flottenbetreiber aus 36 europäischen Ländern nahmen laut Goodyear von August bis September 2021 an der Umfrage teil. Davon kamen insgesamt 98 Flottenbetreiber aus der DACH-Region: 83 aus Deutschland, 13 aus Österreich und zwei aus der Schweiz.
82 Prozent der Befragten in der DACH-Region ist Nachhaltigkeit wichtig
Das Ergebnis laut Goodyear: Drei Viertel aller Befragten bezeichnen Nachhaltigkeit als ein wichtiges oder sehr wichtiges Thema. In der DACH-Region waren es sogar 82 Prozent der befragten Unternehmen. 60 Prozent der Umfrageteilnehmer in den DACH-Märkten gaben an, das Thema sei Bestandteil ihrer Unternehmenswerte.
„Während die Verringerung der Emissionen bei der Produktion von Neuwagen erhöhte Aufmerksamkeit genießt, ergreifen auch Flottenmanager passende Maßnahmen. Sie reagieren positiv auf die Herausforderungen durch den Klimawandel, um ihre Ziele für die CO2-Reduktion zu erreichen und den Übergang in eine klimaneutrale Zukunft zu unterstützen“, kommentierte Maciej Szymanski, Director Marketing Europe der Commercial Business Unit bei Goodyear, die Ergebnisse.
Beliebte Maßnahme: Fuhrpark erneuern
Flottenbetreiber mit mehr als 500 Fahrzeugen seien wegweisend bei der Einbeziehung einer umweltorientierten Unternehmenskultur in ihr Tagesgeschäft. 70 Prozent der großen Flotten gaben demnach an, dass sie klar definierte Umweltziele haben. Bis 2022 wollen vier von fünf der Umfrageteilnehmer umweltbezogene Leistungskennziffern einführen - eine Steigerung um 38 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. In der DACH-Region haben knapp 50 Prozent der teilnehmenden Flottenbetreiber Nachhaltigkeitsziele definiert, knapp 30 Prozent wollen innerhalb der nächsten zwölf Monate Nachhaltigkeitsziele einführen.
Eine der laut Umfrage am häufigsten ergriffenen Maßnahmen ist die Erneuerung des Fuhrparks. 68 Prozent der Fuhrparkbetreiber modernisieren ihre Flotte mit umweltfreundlicheren Optionen (DACH-Region: 87 Prozent). Die Studie ergab, dass alternative Antriebe sind auf dem Vormarsch sind. So vollziehen 43 Prozent der Flotten mit mehr als 500 Fahrzeugen einen Wechsel zu Fahrzeugen mit Elektro-, Hybrid- oder LNG-Antrieb. In der DACH-Region trifft das auf 75 Prozent der Flotten mit 251 bis 500 Fahrzeugen zu.
Auch umweltfreundliche Reifen spielen eine Rolle
60 Prozent der Flotten verwenden bereits kraftstoffeffizientere Reifen (DACH-Region: 74 Prozent). Um ihren CO2-Fussabdruck weiter zu verringern, lassen Flottenbetreiber ihre Reifen außerdem runderneuern. Weil die Karkasse dabei wiederverwendet wird, werden weniger Rohstoffe als bei der Herstellung von Neureifen benötigt.
Um die ökologische Nachhaltigkeit ihrer Flotten weiter zu erhöhen, werden zusätzliche Maßnahmen genutzt, etwa die Optimierung des Fahrstils durch umweltschonende Fahrtechniken. 55 Prozent der Fuhrparkbetreiber nutzen diese Möglichkeit bereits.
Finanzielle Anreize wie Steuervergünstigungen sind für 72 Prozent der befragten Flottenbetreiber entscheidende, motivierende Faktoren. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer betrachtet Nachhaltigkeit als eine Möglichkeit, ihre Betriebskosten zu senken.
Kosten und Komplexität bremsen grüne Mobilität
Kosten sind das größte Hindernis, um weitere Maßnahmen für Nachhaltigkeit zu ergreifen. Mehr als 60 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihnen manche Lösungen zu teuer seien (DACH-Region: 60 Prozent).
45 Prozent der Unternehmen betrachten noch nachhaltigere Lösungen als zu komplex, um sie in ihr Tagesgeschäft einzubinden (DACH-Märkte: 51 Prozent). Doch gleichzeitig sind sich Transportunternehmen der Möglichkeiten bewusst, die sich durch Datenanalyse eröffnen. Bei 54 Prozent (DACH-Region: 66 Prozent) der Teilnehmer sind bereits telematikbasierte Lösungen im Einsatz, um die Kraftstoffeffizienz zu erhöhen und die Emissionen zu senken. (sn)