"Davon sind zehn Millionen Tonnen Produkte unserer Landwirte", teilte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow am Montag mit. Insgesamt haben demnach 469 Frachter die drei Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj angelaufen. Knapp 40 Schiffe werden aktuell beladen. Weitere rund 80 planen nach diesen Angaben, demnächst die Häfen in der Südukraine anzulaufen und 2,4 Millionen Tonnen Fracht zu laden.
Im Zuge des von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Krieges hatte Russland monatelang ukrainische Häfen blockiert. Dann wurde der Export von Agrargütern zwischenzeitlich mithilfe eines durch die Vereinten Nationen und die Türkei vermittelten Abkommens gewährleistet. Dieses aber ließ Moskau im Sommer 2023 auslaufen. Seit dem vergangenen August hat Kiew nun eigenständig einen Korridor für die sichere Passage von Handelsschiffen ausgewiesen. Zwar griff Russland seitdem wiederholt Hafenanlagen mit Raketen und Drohnen an. Doch bislang hält die ukrainische Armee russische Schiffe erfolgreich mit Seedrohnen und Antischiffsraketen auf Distanz.
Die ukrainischen Exportmengen liegen jedoch immer noch weit unter denen vor Beginn der großangelegten russischen Invasion am 24. Februar 2022. Im Gesamtjahr 2021 wurden durch alle ukrainischen Seehäfen zusammengenommen noch über 100 Millionen Tonnen exportiert. Die Häfen von Mariupol und Berdjansk am Asowschen Meer sind allerdings inzwischen von russischen Truppen besetzt.