Leipzig/Kiew. Flüge russischer Airlines auf die Halbinsel Krim verstoßen nach Auffassung der Ukraine gegen internationales Recht. Das machte der ukrainische Infrastrukturminister Maksym Burbak gegenüber der VerkehrsrRundschau deutlich. „Wir glauben dass der Flughafen immer noch dem ukrainischen Staat gehört“, sagte Burbak am Rande des Weltverkehrsforums in Leipzig. Von ukrainischer Seite werde der Flughafen derzeit nicht angeflogen. „Wir sind der Meinung, dass dieser Flughafen nicht sicher betrieben werden kann“, sagte Burbak. Die russischen Flugbewegungen auf dem Airport nannte der Minister „illegal“. Derzeit fliegen nur russische Ailines den Flughafen an und Flüge gehen auch nur zu Zielen innerhalb russischen Föderation.
Auf dem Landweg seien Transporte aus der Ukraine auf die Krim jederzeit möglich, betonte Burbak. Dies gelte für Verkehre in beide Richtungen. Auch sei es an den Außengrenzen der Ukraine kein Problem, für LKW aus dem Westen per Transit durch die Ukraine und weiter nach Russland zu fahren. Auch aus Russland können LKW in die Ukraine fahren.
Von einem generellen Einbruch der Transportmengen will Burbak nicht sprechen: „Es handelt sich nur um einen momentanen Rückgang wegen der Militäraktionen im Osten des Landes. Wir sind überzeugt, dass sich die Volumina wieder erholen sobald sich die Situation in der Ukraine normalisiert hat.“
Für den Schienengüterverkehr seien die Grenzen zwischen Ukraine und der Krim offen, allerdings komme es zu Verzögerungen aufgrund verstärkter Kontrollen. Züge die aus Russland die Ukraine durchfahren, können ebenfalls passieren. „Wir haben lediglich Stationen festgelegt, wo die Züge in der Ukraine halten können. Zusätzlich haben wir doppelte Kontrollen eingeführt, einmal wenn sie aus Russland in die Ukraine kommen und bei Verlassen des ukrainischen Gebietes“, erklärte der Minister.
Derzeit würden die meisten internationalen Verlader ihre Seeverkehre nicht mehr über die Krim verladen sondern über andere Häfen in der Ukraine ziehen. „Internationale Schiffe werden nach Odessa und Mykolajiw umgeleitet. Die Docks auf der Krim machten etwa neun Prozent des Seegüterumschlags der Ukraine aus. Diese Mengen lassen sich jetzt leicht über die anderen Häfen auffangen“, erklärte der ukrainische Minister. Seiner Meinung nach sind die Hafenanlagen auf der Krim immer noch ukrainisches Eigentum und würden durch Russland illegal betrieben. (diwi)