Stuttgart. Zum ersten Mal nach der Abpsaltung von Daimler Truck und Mercedes, legt der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck eigene Zahlen vor. Dabei lege der Fokus auf Profitabilität, wie der Konzern am heutigen Donnerstagmorgen in einer Pressemitteilung veröffentlichte. Es heißt: "Mit strikter Disziplin bei den Fixkosten hat das Unternehmen trotz signifikanten Gegenwindes durch Lieferengpässe seine Finanzziele für 2021 erreicht. Daimler Truck hat zusätzlich auch von einer Erholung der gesamtwirtschaftlichen Situation in den wichtigsten Nutzfahrzeug-Absatzmärkten profitieren können und seinen Konzernabsatz, Umsatz und Ertrag im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich gesteigert."
20 Prozent mehr Lkw und Busse
Mit 455.400 Einheiten wurden 2021 weltweit 20 Prozent (%) mehr Lkw und Busse abgesetzt als im Vorjahreszeitraum (378.300 Einheiten). Das Unternehmen profitierte nach eigenen Aussagen von einer Erholung in seinen wichtigsten Märkten, insbesondere in der ersten Hälfte des Jahres 2021. Während die Nachfrage in den Kernmärkten in der zweiten Jahreshälfte stark blieb, bremsten Versorgungsengpässe die Produktion und begrenzten damit das Volumenwachstum speziell bei den schweren Nutzfahrzeugen in den Regionen Nordamerika und Europa. Unterstützt durch den insgesamt deutlich gestiegenen Absatz stieg der Umsatz des Unternehmens im Jahr 2021 auf 39,8 Milliarden Euro (+ 10% gegenüber Vorjahr: 36,0 Milliarden Euro). Geprägt durch ein starkes Nachfrageumfeld und getragen von allen Segmenten stieg der Auftragseingang von Daimler Truck im Industriegeschäft für das Jahr 2021 auf 590.000 Einheiten, ein Plus von 37% gegenüber dem Vorjahr (430.500 Einheiten). Noch wichtiger ist, dass sich 2021 auch bei den Erträgen und der Umsatzrendite eine positive Entwicklung gezeigt hat, die ebenfalls auf den starken Absatz, eine verbesserte Nettopreisgestaltung sowie Kostenreduzierungsmaßnahmen zurückzuführen ist. Das bereinigte EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stieg deutlich auf 2.552 Millionen Euro (Vorjahr: 657 Millionen Euro). Die bereinigte Umsatzrendite (RoS adjusted) des Industriegeschäfts lag im Jahr 2021 bei 6,1 Prozent gegenüber einem bereinigten RoS von 1,9 Prozent im Vorjahr. Der Free Cashflow des Industriegeschäfts belief sich im Berichtsjahr auf 1.556 Millionen Euro (2020: 1.781 Millionen Euro). Somit hat Daimler Truck seine Ziele bei der Kostenreduzierung und Margenverbesserung erreicht. Gleichzeitig hatte der Konzern nach eigenen Aussagen mit Gegenwind zu kämpfen, da Engpässe in der Lieferkette vor allem das Lkw-Portfolio des Konzerns in den Regionen Nordamerika und Europa betrafen.
Unternehmensausblick für 2022
Daimler Truck geht gegenwärtig davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in unseren wichtigsten Märkten weiter normalisieren und dass weder die COVID-19 Pandemie noch der Krieg in der Ukraine negative Auswirkungen auf die generelle Marktentwicklung haben werden. Trotz der starken Nachfrage werden sich Knappheiten in der Halbleiterindustrie und anhaltende Lieferengpässe vor allem in der ersten Jahreshälfte, insbesondere im Q1, auf den Absatz auswirken. Mit Blick auf die beiden großen Regionen Nordamerika und Europa schätzt das Unternehmen den nordamerikanischen Markt auf 255.000 bis 295.000 Einheiten und den europäischen Markt(EU30) auf 240.000 bis 280.000 Einheiten. Für das Industriegeschäft rechnet Daimler Truck im Jahr 2022 mit einem Absatzanstieg auf eine Spanne zwischen 500.000 und 520.000 Einheiten. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr einen deutlichen Umsatzanstieg auf Konzernebene auf eine Spanne zwischen 45,5 und 47,5 Milliarden Euro. Beim bereinigten EBIT rechnet Daimler Truck ebenfalls mit einer deutlichen Steigerung. Bei der bereinigten Umsatzrendite (RoS) für das Industriegeschäft rechnet Daimler Truck mit einem Wert zwischen 7 und 9%. (ste)