Laut einer Studie haben Daten- und Klimaschutz sowie das Lieferkettengesetz im Vergleich zu den anderen Regularien die größten Auswirkungen auf den deutschen Mittelstand. Während die befragten Mittelständler das deutsche Klimaschutz- und Lieferkettengesetz (jeweils 39 Prozent) als Wachstum -beziehungsweise Expansionsbremse sehen, muss jeder Dritte (33 Prozent) aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) seine Personaldecke verstärken und mehr Reporting an größere Unternehmen leisten.
Die Zahlen stammen aus der Studie „Deutscher Mittelstand im Regulierungskorsett“ von Pro Alpha, einem Anbieter von ERP+ Softwarelösungen für den Mittelstand. Vor allem die Fertigungsindustrie und der Sektor Handel, Transport & Logistik haben mit den Folgen des Lieferkettengesetzes zu kämpfen haben. Die Studie zeigt außerdem, dass die untersuchten Regularien Handel, Transport und Logistik (T&L) in ihrer Expansion und Innovation ausbremsen. Für fast die Hälfte (44 Prozent) der Unternehmen aus diesen Industrien stellt das deutsche Lieferkettengesetz ein Innovationshemmnis (im Branchendurchschnitt sind es 32 Prozent) dar. Ebenfalls 44 Prozent gaben in diesem Sektor an, das europäische Lieferkettengesetz zwinge sie zur Zurückstellung geplanter Investitionen. Im Branchendurchschnitt sind es auch hier lediglich 32 Prozent.
Handel, Transport & Logistik werden zudem im Vergleich zu den anderen Branchen im Hinblick auf die europäische Datenschutzverordnung (DSGVO) eher in ihrem Wachstum oder Expansion ausgebremst (45 im Vergleich zu 31 Prozent) und müssen eher geplante Investitionen zurückstellen (29 im Vergleich zu 23 Prozent). Das ESG-Reporting wirkt in diesem Sektor darüber hinaus als stärkere Investitionsbremse im Vergleich zu den anderen Branchen (35 im Vergleich zu 26 Prozent).
„Der Sektor Handel, Transport & Logistik scheint von der Lieferkettengesetzgebung im Bereich Innovationen und Investitionen ausgebremst zu werden. Zudem führen hier das ESG-Reporting sowie die Datenschutzverordnung im Vergleich zu anderen Branchen zu einer Verringerung der Investitions- und Expansionskraft“, sagteMichael Finkler, Geschäftsführer Business Development bei Pro Alpha.