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Studie: Güterbahnen unter Druck

04.01.2010 17:48 Uhr
Studie: Güterbahnen unter Druck
© Foto: ddp/Roland Magunia

Im Zuge der weltweiten fällt die weltweiten Transportleistung der Güterschiene auf das Niveau von 2005 zurück

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Köln. Im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise rechnen Experten mit einem Rückgang der weltweiten Transportleistung auf der Güterschiene um rund 15 Prozent auf das Niveau von 2005. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Der Weltweite Schienengüterverkehrsmarkt und seine Betreiber“ des Beratungsunternehmens SCI Verkehr. Darin wurden regional unterschiedliche Reaktionen der Schienengüterverkehrsbetreiber auf die globale Wirtschaftskrise untersucht: In Europa werden laut SCI Verkehr umfangreiche Restrukturierungsprogramme aufgesetzt, nordamerikanische Betreiber erhalten mit kurzfristigen Maßnahmen ihre Margen. Die Staatsbahnen in China und Indien spüren die Krise dagegen wenig und investieren weiterhin. Auch beim Transportmengeneinbruch bestehen regionale Unterschiede: In den Staaten Europas oder der GUS wird ein Abfall der Transportleistung um 25 bis 30 Prozent erwartet. In China und Indien dagegen verlangsamt sich die Entwicklungsdynamik lediglich, wird aber nicht gestoppt. Während der nordamerikanische Schienengüterverkehr laut SCI Verkehr seit langem privatwirtschaftlich funktioniert und mit hoher Rentabilität (2008 durchschnittlich rund 25 Prozent) glänzt, herrscht auf den fragmentierten Bahnmärkten Europas Dynamik und Vielseitigkeit gepaart mit einem noch immer hohen staatlichen Einfluss auf die Betreiber. Güterverkehrsunternehmen beider Regionen haben derzeit mit massiven Umsatzeinbußen zu kämpfen. Die Anpassung der Betriebskosten auf die fehlenden Aufträge verlaufe in den USA allerdings schnell. Im ersten Quartal 2009 berichtete Union Pacific von einem Umsatzeinbruch von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Ebit-Marge gab demnach nur geringfügig um 1,2 Prozent nach. In Europa seien dagegen so schnelle Anpassungen nicht möglich, stellten die Experten fest: Es drücken fallende Preise und hohe Fixkosten auf die Marge und die Betreiber reagieren mit umfangreichen Restrukturierungsprogrammen. Die Krise berge jedoch die Chance für strategische Erweiterungen des Portfolios oder der geographischen Marktpräsenz: So übernahm Fret SNCF trotz operativer Sparprogramme im Sommer 2009 gleichzeitig das Auslandsgeschäft der Veolia Cargo. Ebenso vollzog DB Schenker Rail trotz Umstrukturierung und Personalabbau Mitte 2009 aus strategischen Gründen die Übernahme von zwei privaten Schienengüterverkehrsbetreibern in Polen: so können die Aktivitäten Richtung Osteuropa und GUS weiter voran getrieben werden. Die Internationalisierung der europäischen Betreiber schreitet fort und es zeichnet sich eine nachhaltige Veränderung des Wettbewerbsgefüges zugunsten der ehemaligen Staatsbahnen ab. (sb)

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