Sant'Antonino/Schweiz. Das Thema Energiesparen hat nicht zuletzt durch den Angriffs Russland auf die Ukraine noch einmal enorm an Bedeutung gewonnen. Einer aktuellen Befragung zufolge, die im Auftrag der Schweizer Interroll Gruppe unter Führungskräften aus der DACH-Region sowie in Großbritannien, Schweden, Frankreich, Spanien und Italien durchgeführt wurde, könnten Unternehmen in Deutschland bis zum Jahr 2025 im Schnitt 29 Prozent ihrer aktuell eingesetzten Energie einsparen. Allein im Bereich Materialfluss, also der Bewegung und Lagerung von Materialien sowie Produkten, seien es durchschnittlich 23 Prozent.
Mit Blick auf Europa ist das Energiespar-Potenzial noch höher als in Deutschland, so das Ergebnis der Studie. Demnach sei im europäischen Durchschnitt bis zum Jahr 2025 ein um 31 Prozent geringerer Verbrauch möglich.
Versteckte Energiespar-Potenzial
Beim Energiesparen sind aus Sicht der deutschen Betriebe vor allem die Bereiche Produktion (69 Prozent) und IT-Systeme (57 Prozent) wichtig. Potenzial sehen 38 Prozent aber auch beim Materialfluss.
Zur Steigerung der Energieeffizienz wurde jede zweite deutsche Firma sogar schon aktiv, so Interroll. Demnach hätte bereits die Hälfte aller deutschen Unternehmen in die Produktion investiert. Beim Materialfluss seien es hingegen nur 36 Prozent.
Häufigstes Problem: Fehlendes Geld
Um das beschriebene Potenzial jedoch gänzlich ausschöpfen zu können, fehle es den Unternehmen oft an Geld. So gaben 78 Prozent der deutschen Führungskräfte in der Umfrage an, dass ihre Unternehmen sich Energieeffizienzmaßnahmen jenseits der gesetzlich vorgegebenen Regelungen häufig nicht leisten könnten. Europaweit treffe dies mit 81 Prozent insbesondere auf Unternehmen aus dem Sektor Logistik und Distribution zu. (ts)