Bonn. Die Deutsche Post DHL Group hat eine Studie zum aktuellen Stand der Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen vorgestellt. Demnach sieht das Unternehmen bei synthetische Kraftstoffe in fünf bis zehn Jahren ein Massenmarktpotenzial. In dem Bericht mit dem Namen „Nachhaltige Kraftstoffe für die Logistik“ stellte das Unternehmen zudem die Vor- und Nachteile der einzelnen Antriebe gegenüber. Außerdem geben Fachexperten aus Wissenschaft, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen Einblicke zu Einsatzmöglichkeiten und noch bestehenden Grenzen von nachhaltigen Kraftstoffen. Die Studie wurde im Rahmen der Aireg Konferenz für nachhaltigen Flugtreibstoff veröffentlicht.
Die wesentlichen Erkenntnisse hält das Unternehmen wie folgt fest: Die E-Mobilität ist demnach die bevorzugte Wahl im Transportsektor, allerdings ist der Einsatzbereich noch auf Kurzstrecken beschränkt. Drop-in-Kraftstoffe sind kompatibel zur bestehenden Technik und können fossile Kraftstoffe ersetzen. Non-drop-in-Kraftstoffe benötigen modifizierte Motoren oder neue Technik. Biokraftstoffe der zweiten Generation sowie E-Fuels beginnen sich zu etablieren. Biokraftstoffe sowie Strom müssen aus erneuerbaren Quellen stammen. Die Herstellung von pflanzenbasierten Biokraftstoffen darf nicht zu Monokulturen und zur Vernichtung von Anbauflächen für Nahrungsmittel oder von Urwäldern führen. Fortschritt kann nur durch Dialog und koordiniertes Handeln beschleunigt werden. Eine internationale Wissensbasis ist die Voraussetzung für die Entwicklung eines einheitlichen Standards und wirtschaftliche Anreize können Hürden bei Unternehmen abbauen.
Steigendes Interesse an „E-Fuels“
Viele von den bereits heute verfügbaren alternativen Kraftstoffen könnten DHL zufolge mit kleinen oder geringen Modifikationen an Motoren und Infrastrukturen zu einer spürbaren Emissionsreduktion beitragen. Die Besorgnis über die Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen würde zudem zu einem wachsenden Interesse an sogenannten „E-Fuels“ führen. Diese synthetischen Kraftstoffe können aus erneuerbaren Energien und Kohlendioxid (CO2) hergestellt werden.
„Wir glauben, dass synthetische Kraftstoffe in fünf bis zehn Jahren massenmarkttauglich sind. Entscheidend hierfür ist unserer Ansicht nach eine länder- und sektorübergreifende Herangehensweise sowie die Entwicklung von globalen Standards, um die Produktion und die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe international voranzubringen,“ sagt Thomas Ogilvie, Arbeitsdirektor und Vorstand für Personal und Corporate Incubations bei der Deutschen Post DHL Group.
Das White Paper „Nachhaltige Kraftstoffe für die Logistik“ kann als PDF kostenlos unter www.dpdhl.de/nachhaltige-kraftstoffe heruntergeladen werden. (ja)