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Streit der Kreise im Kampf gegen Schwerlaster

27.09.2010 17:24 Uhr
Streit der Kreise im Kampf gegen Schwerlaster
In Lauenburg, Schleswig-Holstein, soll ab Mittwoch die Bundesstraße 5 gesperrt werden
© Foto: ddp

Lüneburg und Lauenburg kämpfen vor Gericht darum, dass die LKW-Ausweichverkehre des jeweils anderen Landkreises nicht durch das eigene Gebiet fahren

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Lüneburg. Zwischen den benachbarten Landkreisen Lüneburg in Niedersachsen und Lauenburg in Schleswig-Holstein bahnt sich ein heftiger Streit im Kampf gegen den Schwerlastverkehr an. Der Kreis Lüneburg hat am Montag einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz gegen die Sperrung der Bundesstraße 5 in Lauenburg gestellt, bestätigte Kreisrätin Monika Scherf der dpa. Die Niedersachsen befürchten, dass der Schwerlastverkehr dann in den Landkreis Lüneburg ausweicht. Nun muss das Verwaltungsgericht Schleswig entscheiden.

Die Schleswig-Holsteiner wollen die Straße von Mittwoch an für LKW über zwölf Tonnen sperren lassen. Ziel: Die Laster sollen statt der B5 die mautpflichtige Autobahn 24 nutzen, die große Ost-West-Route von Hamburg nach Berlin. Die parallel verlaufende B5 zwischen der Elbe im Süden und A24 im Norden gilt als beliebte Ausweichroute bei "Mautflüchtlingen", die so pro Strecke rund 50 Euro sparen können.

Bis zu 3000 Laster fahren derzeit deshalb täglich durchs kleine Städtchen Lauenburg, schätzte Bürgermeister Harald Heuer kürzlich. Das Problem für die Niedersachsen: Die geplanten Verbotsschilder an der B5 sollen erst in Schleswig-Holstein und nicht bereits in Mecklenburg-Vorpommern aufgestellt werden. Statt umzukehren könnten viele von dort kommende LKW-Fahrer dann auf der Bundesstraße 209 über die Elbe in den Landkreis Lüneburg steuern.

"Wir sind uns bewusst, dass auf der B5 eine hohe Belastung gegeben ist, das kann aber nicht durch einen Schnellschuss Schleswig-Holsteins gelöst werden", sagte Scherf. "Hier ist ein schlüssiges Gesamtkonzept aller Beteiligten notwendig." Für Mitte Oktober habe das Bundesverkehrsministerium zum Vermittlungsgespräch eingeladen. "Damit ist ein wichtiges Ziel von uns erreicht", meinte sie.

Bereits am Freitag hatte Landrat Manfred Nahrstedt Widerspruch eingelegt und weitere Schritte angedroht. "Mit der Sperrung wird das Problem nicht gelöst, sondern nur zulasten des Landkreises Lüneburg verlagert", sagte Nahrstedt. "Das nehmen wir nicht hin und setzen uns mit allen Mitteln dagegen zur Wehr." Zusätzlich prüfe die Kreisverwaltung, ob sie nun die B209 für den Schwerlastverkehr sperren lasse. "Dazu fühlen wir uns gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet", erklärte Nahrstedt und forderte ein gemeinsames Konzept der drei Bundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. (dpa)

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