Paris. Wochenlange Streiks – diesmal zeitgleich bei der Staatsbahn SNCF und der Fluggesellschaft Air France/KLM – könnten einmal mehr den Verkehr in Frankreich lahmlegen. Aus Protest gegen die von der französischen Regierung angekündigten Bahnreform haben die bei SNCF vertretenen vier Gewerkschaften CGT, CFDT, UNSA und SUD Rail zu einem Arbeitsausstand aufgerufen, der am 22. März beginnen und vier Wochen dauern soll. Bei Bahnstreiks in Frankreich wird der Schienengüterverkehr in der Regel quasi komplett auf ein Abstellgleis gestellt. Laut Presseberichten soll maximal nur noch die Hälfte der Güterzüge verkehren.
Die Gewerkschaften könnten auch schon eine Woche früher streiken. Dann nämlich, wenn der französische Ministerrat in seiner für den 14. März anberaumten Sitzung beschließen sollte, die Kernpunkte der Bahnreform auf dem Verordnungsweg am Parlament vorbei durchzusetzen. „Dann machen wir Feuer“, hieß es dazu seitens SUD Rail. Der Ball liege jetzt bei der Regierung.
Streiks bei Air France/KLM ab 23. März
Bei Air France/KLM soll die Arbeitsniederlegung am 23. März erfolgen. Ob befristet oder unbefristet, hielten die Gewerkschaften noch offen. Bei der Airline geht es um eine Lohnerhöhung. Die Arbeitnehmervertreter fordern 6 Prozent mehr als Ausgleich für den Kaufkraftverlust, die die Beschäftigten seit der letzten Lohnerhöhung von 2011 erlitten hätten. Das nächste Treffen für weitere Tarifverhandlungen ist für nächsten Donnerstag angesetzt. (jb)