Wiesbaden/Hahn. Das Land Hessen beißt nach eigener Aussage beim Kontaktversuch mit dem chinesischen Mitgesellschafter HNA am Hunsrück-Flughafen Hahn auf Granit. Wie Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) der Mainzer „Allgemeinen Zeitung” (Samstag) sagte, will die Landesregierung ihr Recht womöglich einklagen. So sei der Konzern HNA, der 82,5 Prozent der Hahn-Anteile hält, der Aufforderung nicht nachgekommen, zu einer Gesellschafterversammlung einzuladen. „Wir werden sie nun selbst einberufen”, erklärte der Minister. Kämen die Chinesen nicht und würde die Versammlung so beschlussunfähig, werde Hessens Regierung auf Einberufung einer Gesellschafterversammlung klagen. „Wir machen deutlich, dass wir noch da sind”, betonte Schäfer. Hessen hält die übrigen 17,5 Prozent am Hahn.
Schäfers Sprecher Ralph-Nicolas Pietzonka teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, Hessen habe auf ein Schreiben von Mitte Januar bislang keine Antwort bekommen. Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH kommentiert Fragen zu Gesellschaftern grundsätzlich nicht.” HNA machte zuletzt Schlagzeilen mit angeblichen finanziellen Schwierigkeiten.
Hessen ist weiter bereit, seinen Minderheitsanteil am Hahn zu verkaufen. „Das Naheliegendste wäre, dass HNA ihn kauft”, erklärte Pietzonka. Doch es gebe eben keinen Kontakt. Schäfer sagte der „Allgemeinen Zeitung”: „Allerdings muss man die Frage aufwerfen: Ist der potenzielle Erwerber ein zuverlässiger Gesprächspartner?” (dpa)