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SNCF kämpft gegen drohenden Verlustabschluss

03.06.2009 12:09 Uhr
SNCF kämpft gegen drohenden Verlustabschluss
Frankreichs Staatsbahn SNCF fährt derzeit ein drastisches Sparprogramm
© Foto: SNCF

Französische Staatsbahn will durch Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe ein Abgleiten in rote Zahlen verhindern

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Paris. Die Krise zwingt die französische Staatsbahn SNCF dazu, den Gürtel enger zu schnallen. Der Verwaltungsrat beschloss nach einem Bericht der Zeitung „Les Echos“ ein drastisches Einsparprogramm, mit dem ein Abrutschen in die Verlustzone verhindert werden soll. Es beläuft sich auf 280 Millionen Euro und betrifft den Einkauf sowie den Audit- und Kommunikationsbereich. Ferner sollen rund 1000 Eisenbahner, die 2009 das Rentenalter erreichen, bewogen werden, ihren Ausstieg bei der Bahn freiwillig hinauszuschieben. Damit will das Unternehmen zugleich die Zahl der zunächst geplanten Neueinstellungen von 4500 auf 3500 verringern. Durch das Einfrieren von Lohnmasse hofft die SNCF-Leitung, weitere 100 Millionen Euro einzusparen. So etwa durch die Verpflichtung, Urlaubsansprüche bis Ende des Jahres einzulösen und nicht in das kommende mit hinüberzunehmen. Die Umsatzerwartung für dieses Jahr rutschte indes von 27 Milliarden auf 25,1 Milliarden Euro, schreibt „Les Echos“ unter Berufung auf SNCF-Quellen. Damit läge der Umsatz etwa auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Für den laufenden operativen Gewinn werden nunmehr rund 170 Millionen Euro prognostiziert, im Haushalt vorgesehen waren demgegenüber 800 Millionen. Die Nettoverschuldung der Staatsbahn dürfte um 750 Millionen auf zirka 7,3 Milliarden Euro steigen. Der seit vielen Jahren defizitäre Frachtbereich hat im ersten Quartal beim Schienentransport 28 Prozent und im Straßentransport (Geodis) 15 Prozent vom Vorjahresgewinn eingebüßt. Nach jüngsten Schätzungen dürfte der Sektor in diesem Jahr ein Minus von 600 Millionen Euro aufweisen – fast doppelt so viel wie 2008. Allein im ersten Quartal ist der Umsatz um 30 Prozent gesunken, in bestimmten Rohstoff-Transportbereichen sogar um die Hälfte. Unbestätigten Informationen zufolge denkt die Bahn an die Schaffung einer speziellen Kombiexpress-Filiale mit freiwilligen Lokführern und flexibleren Arbeitszeiten. Diese waren schon im Rahmen der im vorigen Jahr an den Gewerkschaften gescheiterten Fracht-Reform vorgesehen. Eine weitere Filiale sei für den Getreidetransport in der Überlegung und den Einzelwaggon-Verkehr wolle die Bahn subventionieren, heißt es weiter. Auf diesen Bereich entfallen ein Drittel der gesamten Schienenfracht-Aktivitäten, zugleich aber auch 70 Prozent der Verluste. Wie die Brüsseler Wettbewerbsbehörde auf diese Pläne reagieren wird, bleibt abzuwarten. (jb)

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