Malchow. Extrem schwieriger Baugrund verzögert derzeit die Arbeiten an den Petersdorfer Autobahnbrücken der A 19 bei Malchow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte). „Wir hoffen, bis Ende September mit dem Bohrungen fertig zu sein”, sagte Michael Zarth als Sprecher der Fernstraßenplanungs- und -baugesellschaft Deges am Montag in Berlin. Damit könnte die alte Teilbrücke im Oktober abgerissen werden, sechs Monate später als geplant. Die neue Teilbrücke soll aber weiter bis Mai 2017 fertig sein. Dann sollten wieder vier statt bisher nur zwei Spuren für den Verkehr zur Verfügung stehen. „Wir prüfen Beschleunigungsmöglichkeiten”, sagte Zarth.
Sand sorgt für Verzögerungen
Die A 19 Berlin-Rostock ist eine der Hauptverkehrsachsen für Bayern und ganz Ostdeutschland zur Ostsee und auch zurück. An den Brücken bei Malchow kommt es im Urlaubsverkehr derzeit an jedem Wochenende zu langen Staus und auch immer wieder zu Unfällen. „Ursache für die Verzögerungen sind extrem dichte Sande in der Tiefe”, erläuterte Zarth. Die Bauarbeiter bohren für die Bohrpfähle, die die Brückenfundamente tragen sollen, von der alten Brücke etwa 52 Meter tief unter den Seeboden. Die alten Brücken von 1978 waren nur etwa halb so tief gegründet worden und teilweise leicht abgesackt.
„Von jeweils zehn solcher Bohrpfähle sind auf der einen Seite acht und auf der anderen Seite neun Bohrpfähle fertig”, erläuterte Zarth.
Dabei sorgen die schwierigen Bodenschichten dafür, dass die Bohrrohre verkleben. „Die Fachleute sagen, Gestein würde sich im Zweifel sogar besser bohren lassen.” Die spektakulären Bohrarbeiten hatten im Januar schon begonnen und ursprünglich im April fertig sein sollen.
Im Schnitt fahren hier am Tag 16.000 Fahrzeuge. Fachleute rechnen damit, dass eine zweispurige Straße bis zu 25.000 Fahrzeuge schaffe. Zu Hauptreisetagen werden auf der A 19 aber knapp 38.000 Fahrzeuge registriert, großräumige Umleitungen über die Autobahnen 24 und 14 scheinen kaum zu greifen. Rund 30 Millionen Euro werden für die großen Brücken über den Petersdorfer See veranschlagt, die komplett Ende 2018 fertig sein sollen. (dpa)