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Schlammschlacht um Elbvertiefung

30.03.2012 17:27 Uhr
Schlammschlacht um Elbvertiefung
Nach Auffassung von Hamburgs Grünen könnte die Elbvertiefung deutlich teuerer werden als geplant
© Foto: ddp/Hero Lang

Die Grünen der Hansestadt Hamburg warnen vor Kostenexplosion des Projekts. Unternehmensverband Hafen Hamburg bezeichnet dies als „unredlich“

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Hamburg. Hamburgs Grüne rechnen bei der umstrittenen Elbvertiefung mittlerweile mit Kosten in Höhe von mindestens 630 Millionen Euro. „Wir erreichen jetzt langsam aber sicher bei den Kostensteigerungen ein Niveau wie wir es bisher eigentlich nur bei der Elbphilharmonie kennen“, sagte GAL-Fraktionschef Jens Kerstan am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Grünen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. So kämen bei dem hauptsächlich vom Bund getragenen Projekt statt der 2004 prognostizierten 80 Millionen inzwischen allein auf Hamburg bis zu 250 Millionen Euro zu. Der Bund geht bislang von Gesamtkosten in Höhe von 385 Millionen Euro aus - eine Summe, die sich jedoch kaum wird halten lassen. So hat der SPD-Senat der Hansestadt zuletzt den Hamburger Anteil bereits von 137 Millionen auf rund 175 Millionen Euro erhöht.

Die Hansestadt möchte die Elbvertiefung, damit Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 14,5 Metern den Hafen ansteuern können. Vor allem Niedersachsen sieht durch das Ausbaggerung des Flusses die Sicherheit der Deiche gefährdet. Außerdem fürchten Obstbauern eine Versalzung des Wassers. Niedersachsen hat deshalb - anders als Schleswig-Holstein - den Entwurf für den Planfeststellungsbeschluss bislang nicht abgesegnet.

Der Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Gunther Bonz, bezeichnete in einer ersten Reaktion die Äußerungen der Grünen über angebliche Kostensteigerungen als „unredlich und falsch“. Die Behauptung der GAL, dass die Ausgleichsmaßnahme Spadenländer Busch/Kreetsand zu Kostensteigerungen von über 36 Millionen Euro führten, wies Bonz mit dem Hinweis zurück, dass diese Maßnahme vom ehemaligen schwarz-grünen Senat „mit großer Zustimmung der Umweltverbände unabhängig von dem Projekt der Fahrrinnenanpassung im Rahmen des sog. Tideelbekonzeptes beschlossen worden ist.“
„Die Spitze fehlender Seriosität“ sei es nach Auffassung Bonz‘, wenn die GAL Unterhaltungskosten der Wassertiefen in den Jahren 2006 bis 2011 – also vor Beginn der eigentlichen Maßnahme - in Höhe von 40-65 Millionen Euro als angebliche Kostensteigerung des Projektes aufführt.
Er verwies darauf, dass die Partei in der schwarz-grünen Koalition zwischen 2008 und 2011 das Projekt zumindest nach außen mitgetragen habe. (dpa/diwi) 

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