Berlin. Nach illegalen Preisabsprachen im Schienengeschäft droht die geschädigte Deutsche Bahn mit Schadenersatz-Klagen gegen vier Unternehmen. „Wir sind im Augenblick mit Hochdruck dabei, Klageentwürfe zu erarbeiten“, sagte ein Bahn-Sprecher am Sonntag und bestätigte einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Demnach will der Konzern auf Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe klagen. Bislang hatte es geheißen, es werde an einer außergerichtlichen Einigung gearbeitet.
Zahlreiche Hersteller von Schienen und Weichen aus dem Stahlbereich – neben Thyssen-Krupp etwa auch Vossloh und die österreichische Voestalpine – sollen über Jahre Preise und Mengen abgesprochen haben, zum Schaden der Deutschen Bahn und kommunaler Verkehrsbetriebe. In Bahn-Kreisen hieß es, allein dem Konzern sei ein Schaden in Höhe von 500 Millionen Euro entstanden.
Das Kartell war 2011 aufgeflogen. Das Bundeskartellamt hatte im Juli Bußgelder in Höhe von insgesamt 124,5 Millionen Euro verhängt, von denen Thyssen-Krupp mit 103 Millionen den größten Teil aufgebrummt bekam. In einem weiteren Verfahren prüft die Behörde Strafen wegen Absprachen zulasten von Nahverkehrsbetrieben. (dpa)