-- Anzeige --

Scheuer will "nationalen Kraftakt" zur Zukunft der Bahn

27.11.2019 10:45 Uhr
Andreas Scheuer
Bundesverkehrsminister Scheuer will die Bahn in den kommenden Jahren mit zusätzlichen Mitteln in Milliardenhöhe stärken
© Foto: Kay Nietfeld/dpa/picture-alliance

Die Deutsche Bahn und die Stärkung der Schiene spielen eine Schlüsselrolle im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Es liegt aber vieles im Argen. Der Verkehrsminister macht nun einen Vorstoß in Richtung der Opposition.

-- Anzeige --

Berlin. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat der Opposition gemeinsame Gespräche über Grundsatzfragen zur Zukunft der Deutschen Bahn angeboten. „Wir brauchen einen nationalen Kraftakt, und den brauchen wir vor allem bei der Bahn“, sagte Scheuer am Dienstag bei den Haushaltsberatungen im Bundestag. Es gehe darum, Grundsatzfragen zu stellen, wie der bundeseigene Konzern zukunftsfähig aufgestellt werden könne, sagte Scheuer – in Auftrag, Ziel, Struktur und Organisation. Es solle „keine Denkverbote“ geben.

„Es gibt so viel Geld wie nie zuvor für die Bahn“, sagte der Minister. Er lasse es aber nicht zu, dass von allen Seiten an der Bahn gezerrt werde, zum Schaden des Konzerns. „Denn die Bürger wollen eins: schnelle Züge, bessere Umstiege, mehr Pünktlichkeit und natürlich eine bessere Preisstruktur. Und daran lassen Sie uns arbeiten.“ In den unterschiedlichen deutschen Regionen sehe er vor allem Widerstand von Parteien, die im Bundestag sitzen, sagte Scheuer. „Das lassen wir nicht mehr zu: Hier reden von guter Schiene und draußen dagegen sein“, schimpfte der Bundesverkehrsminister.

Koalitionspartner fordert Ruhe im Konzern

SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte, es brauche nun vor allem Ruhe bei der Deutschen Bahn. Er erwarte, dass der Vorstand seiner Verantwortung nachkomme und konsequent umsetze, was beschlossen worden sei. Die Schiene sei ein Rückgrat bei der Mobilitätswende.

Oppositionspolitiker hatten den Kurs von Scheuer heftig kritisiert. Der Grünen-Politiker Stephan Kühn sagte, der Minister baue lieber neue Straßen als Schienenwege. Er verwies außerdem auf einen „öffentlich ausgetragenen“ Machtkampf in der Chefetage der Bahn. Dies löse keine Probleme. Der FDP-Politiker Christian Jung verwies auf massive Kritik des Bundesrechnungshofs an Scheuer und der Bahn. Es gebe große Qualitätsprobleme. Die Zeit sei reif für die Trennung von Netz und Betrieb.

Zusätzliche Milliarden für die Bahn

Die schwarz-rote Koalition will die klimafreundlichere Bahn in den kommenden Jahren mit zusätzlichen Mitteln in Milliardenhöhe stärken, damit mehr Menschen vom Auto oder dem Flieger auf die Schiene umsteigen. Die Bahn aber ist hoch verschuldet und hat daneben weitere große Probleme. Jeder vierte Fernzug kommt zu spät, viele Gleise und Brücken sind marode. Zuletzt hatte es wochenlange Querelen an der Bahn-Spitze gegeben.

Grund war vor allem der erfolglose Versuch, die Konzerntochter Arriva zu verkaufen. Erst kürzlich hatte der Bahn-Aufsichtsrat einen Auflösungsvertrag mit dem bisherigen Finanzvorstand Alexander Doll gebilligt. Nachfolger werden soll Levin Holle, derzeit Abteilungsleiter im Finanzministerium und Mitglied im Bahn-Aufsichtsrat, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend aus Bahnkreisen erfahren hatte. (dpa/ja)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Schienenverkehr

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.