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Rheintalstrecke: Deutsche Bahn dementiert Verzögerung

07.02.2008 13:39 Uhr

Medienberichten zufolge wolle das Unternehmen erst ab 2021 den Bau der Eisenbahnstrecke vorantreiben

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Stuttgart. Die Deutsche Bahn hat einen Bericht über weitere Verzögerungen beim Bau der Eisenbahnstrecke durch das Rheintal deutlich widersprochen. „Der viergleisige Ausbau der Rheintalbahn läuft planmäßig“, teilte die Deutsche Bahn heute mit. Zuvor hatten die „Stuttgarter Nachrichten“ berichtet, das Projekt werde sich um mindestens fünf Jahre verzögern. Die Bahn AG plane, erst von 2021 an den Weiterbau der Strecke voranzutreiben, berichtet die Zeitung unter Berufung auf interne Unterlagen des Unternehmens. Bis dahin sollten die Arbeiten außer am Katzenbergtunnel brachliegen. Erst von 2021 an seien 500 Millionen Euro jährlich für das Projekt eingeplant. Die Deutsche Bahn hatte im vergangenen Jahr einräumen müssen, dass die Rheintalbahn erst verspätet im Jahr 2020 fertig werde. Die internen Papiere belegen nach Angaben des Blatts zudem, dass die Bahn der Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs unter die Erde (Stuttgart 21) und der Schnellbahnstrecke Wendlingen-Ulm Vorrang einräume vor dem Weiterbau von Karlsruhe-Basel. Dagegen betonte das Unternehmen, die Strecke werde bis 2020 ausgebaut sein, das Projekt habe „höchste Priorität“. Es sei geplant, den rund 500 Millionen Euro teuren Abschnitt von Weil am Rhein-Haltingen bis Schliengen (Kreis Lörrach) bis 2012 an die vorhandene Strecke anzubinden. „Die Genehmigungsverfahren für die weiteren Abschnitte zwischen Offenburg und Basel laufen auf Hochtouren, so dass bei gesicherter Finanzierung der Ausbau bis zum Jahr 2020 abgeschlossen sein kann“, hieß es. Da die Bauarbeiten vor allem durch den Bund finanziert würden, seien „die Realisierungszeiträume bestimmt von den Finanzierungsmöglichkeiten des Bundes“, teilte die Bahn weiter mit. Die Grünen warnten vor den wirtschaftlichen und umweltpolitischen Folgen einer weiteren Verzögerung für den Güterverkehr: „Die Rheintalbahn ist schon jetzt restlos dicht“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Werner Wölfle. Der absehbare Zuwachs des Güterverkehrs werden sich in Südbaden als LKW-Lawine auf die deutschen Straßen ergießen, warnte der Verkehrsexperte. Außerdem habe sich Deutschland gegenüber der Schweiz verpflichtet, die Rheintalbahn bis 2018 auszubauen. „Sie kann jetzt nicht vertragsbrüchig werden, nur weil es ein neues Lieblingsprojekt gibt.“ Auch Jörg Tauss, Generalsekretär der Südwest-SPD, kritisierte die Verzögerung: „Die Bahn hortet das Geld für den Börsengang“, sagte er den „Stuttgarter Nachrichten“. Mit etwas gutem Willen sei es möglich, Stuttgart 21 und die Rheintalbahn gleichzeitig zu bauen. Der Emmendinger Abgeordnete Peter Weiß (CDU) sagte dem Blatt: „Wir haben immer befürchtet, dass Stuttgart 21 Vorrang vor der Rheintalbahn bekommt.“ (dpa)

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