Koblenz. Der Containerlogistik-Spezialist Contargo hat seine Verkehre vom Rhein auf die Straße verlagert. Da bislang mehr als 60 Prozent der Contargo-Transporte per Binnenschiff durchführt werden, ist der Dienstleister nach eigenen Angaben von der Rheinsperrung infolge der Havarie des Säuretankers „Waldhof" extrem betroffen. Contargo transportiert Überseecontainer im Linienverkehr von den Seehäfen Belgiens und der Niederlande bis hinauf nach Basel und zurück.
„Derzeit liegen 13 Schiffe, die für uns fahren, auf dem Rhein fest. Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir uns etwas einfallen lassen, bis der Rhein bei St. Goar wieder in beide Richtungen befahrbar ist," sagte Contargo-Co-Geschäftsführer Martin Neese. Um die Kunden auch weiterhin zu versorgen, organisierte Contargo einen „LKW-Bypass" zwischen den durch die Rheinsperre betroffenen Terminals und Koblenz. „Koblenz ergänzt als leistungsfähiger LKW-Brückenkopf unseren Bahn-Brückenkopf in Düsseldorf. So sichern wir während der Bergungsarbeiten an der havarierten „Waldhof" die Anbindung unserer Terminals Ludwigshafen, Wörth, Strasbourg, Ottmarsheim und Basel, aber auch Frankfurt und Aschaffenburg", sagte Arndt Puderbach, Prokurist und Terminalleiter in Koblenz. Ab Koblenz könne der Transport per Binnenschiff von und in die Westhäfen erfolgen.
Mehr als hundert LKW pro Tag muss das Containerterminal im Koblenzer Stadtteil Kesselheim derzeit zusätzlich zum Tagesgeschäft verkraften. „Inzwischen hat sich der LKW-Verkehr eingependelt," sagte Puderbach, „im Anfang half uns sogar kurzfristig und ganz unbürokratisch die Koblenzer Polizei, um dem ungewohnten Verkehrsaufkommen Herr zu werden." (sb)