London: Die Londoner maritime Beratungsagentur Drewry glaubt, dass die meisten Reedereien nach erfolgreicher Einführung von Maßnahmen zur Tarifsanierung auf den Ost-West-Routen nun wieder profitabel wirtschaften. Der Drewry Container Forecaster 2012 schreibt den Erfolg der allgemeinen Entschlossenheit aller Reedereien zu. Seit März haben sich die Tarife dort mehr als verdreifacht. „Die Reedereien nahmen ausreichend Kapazität in den Wintermonaten aus dem Markt, sodass wiederaufgenommene Dienste der Angebot/Nachfrage-Balance und den Ladungskennzahlen auf den Transpazifikrouten Richtung Osten einen geringeren Schaden zufügen konnten“, sagt der Bericht. „Trotzdem können wir bei der sich verschlechternden Situation in Europa keine starke Hochsaison in diesem Jahr vorhersagen. Die Reedereien werden einige Tarifverschlechterungen während der Sommermonate in Kauf nehmen müssen.“ Der Asien-Europa-Handel wird durch die wöchentliche Neueinführung von zusätzlichen 12.000 TEU-Schiffen bedroht.
Der globale Containerhandel soll trotz eines beängstigenden 1. Quartals um 4,3 Prozent in diesem Jahr wachsen. „Abhängend von der Entwicklung der Kosten, insbesondere der Treibstoffkosten, sagen wir – nach mehr als sechs Milliarden US-Dollar (4,9 Milliarden Euro) Verlust in 2011 und einem erschreckenden 1. Quartal – einen Profit von rund 1,5 Milliarden Euro oder im schlimmsten Fall einen Verlust von rund einer Milliarde Euro für die Reedereien voraus. Dies sollte eine angemessene Grundlage für 2013 darstellen, wenn die Nachfrage wieder leicht wachsen wird.“ Neil Dekker, Leiter der Abteilung Containermarkt-Recherche, erklärte: „Eine verantwortliche, auf Gewinn ausgerichtete, Preisgestaltung wird schließlich die Unbeständigkeit des Marktes, die wir seit 2008 erfahren, ausgleichen. Dadurch wird eine stabilere Dienstleistungsplattform entstehen, da die Reedereien unprofitable Dienste wahrscheinlich langsamer aus dem Markt nehmen werden.“ (rup)