Wiesbaden. Im Tarifkonflikt bei der Post droht die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks. In der vierten Verhandlungsrunde Anfang kommender Woche müsse endlich ein Ergebnis her - „das werden unsere Mitglieder in den nächsten Tagen deutlich machen”, sagte die Verdi-Vizechefin Andrea Kocsis am Dienstagabend nach der dritten Gesprächsrunde in Wiesbaden. Das Treffen war ohne konkretes Ergebnis zuende gegangen. Wann und wo es die zeitlich befristeten Arbeitsausstände in dieser Woche geben könnte, sagte Kocsis nicht.
Verdi fordert sechs Prozent mehr Geld für die rund 130.000 Tarifbeschäftigten in Deutschland, was der Post-Chefetage zu viel ist. Post-Personalchef Thomas Ogilvie sagte am Dienstagabend, man habe sich zwar bei den inhaltlichen Themen konstruktiv aufeinander zubewegt. Aber: „Bei der Frage der Lohnanpassung haben wir noch ein gutes Stück Weg zu gehen.” Er sei dennoch optimistisch, dass man in der nächsten Woche vorankommen werde.
Der Bonner Konzern macht derzeit gute Geschäfte, Wachstumsmotor ist der Online-Handel und das globale Expressgeschäft. Die Briefmenge ist hingegen rückläufig. Der Tarifvertrag von 2015 hatte zunächst ein Plus von 2 und später von 1,7 Prozent vorgesehen. (dpa)