Berlin. Auf die Entscheidung des Bundestags, die Mautpflicht bis 2023 für CNG- und LNG-Lkw weiter auszusetzen, haben die fünf großen Logistikverbände, die FDP sowie die Brancheninitiative „Zukunft Erdgas“ positiv reagiert.
So bezeichneten AMÖ, BGL, BIEK, DSLV und BWVL in einem gemeinsamen Statement die verlängerte Mautbefreiung für Erdgas-Lkw als „ein richtiges und wichtiges Signal für die Logistikbranche und die Herstellerindustrie“.
Für diese Brückentechnologie bestehe nun Planungssicherheit, weshalb die aus Sicht der Verbände dringend erforderliche Investitionsbereitschaft in diese Technik steigen würde.
Logistikverbände fordern klare Ansage von Politik und Herstellern
Weiter erwarten die Branchenverbände von der Politik und den Fahrzeugherstellern einen deutlichen Fortschritt bei zukunftsfähigen Antriebstechnologien des Straßengüterverkehrs.
Die Logistikbranche in Deutschland bekenne sich zu den ehrgeizigen Klimazielen bis 2030, jedoch sei das Angebot emissionsarmer und gleichzeitig marktfähiger Nutzfahrzeuge derzeit noch zu gering. Für die Zukunft fordern die Verbände eine klare Ansage, welche emissionsarme Technologie den Diesel-Lkw ablösen soll. Nur so könne die Logistikbranche ihrem Versorgungsauftrag für Industrie, Handel und Bevölkerung und ihrem Klimaschutzbeitrag in den nächsten zehn Jahren gleichzeitig gerecht werden.
FDP will Mautbefreiung auf Kombi-Verkehr ausweiten
Für FDP-Politiker Christian Jung ist die Mautbefreiung für gasbetriebene LKWs ebenfalls positiv. Gleichzeitig gab er zu bedenken: „Wir dürfen durch diese Förderung aber nicht den Schienengüterverkehr und den Kombinierten Verkehr schwächen - und damit die Transportwirtschaft gegeneinander ausspielen“. Er spricht sich daher auch für eine zeitnahe Mautbefreiung beim Vor- und Nachlauf zu den Terminals für Lkw im Kombinierten Verkehr aus.
„Zukunft Erdgas“ sieht Entscheidung als wichtigen Impuls
Auch Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative „Zukunft Erdgas“ begrüßte die Entscheidung des Bundestags als „wichtiger Impuls, nach jahrzehntelanger Stagnation endlich praxisnahe Klimaschutzmaßnahmen im Güterverkehr umzusetzen“. Er hoffe, dass Lkw-Hersteller diese Technologie künftig mehr anbieten würden.
Im Juni muss der Bundesrat noch seine Zustimmung abgeben, damit die verlängerte Mautbefreiung in Kraft treten kann. (sn)