Berlin. Schwere Lkw mit Erdgas-Antrieb sollen bis Ende 2023 weiter mautbefreit fahren dürfen. Das hat der Bundestag am Donnerstagabend mit den Stimmen der großen Koalition beschlossen, wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Ursprünglich sollte die Mautbefreiung nur bis Ende dieses Jahres gelten. Um den Beschluss umsetzen zu können, muss auch der Bundesrat noch zustimmen.
Gas-Lkw gelten als vergleichsweise klimafreundlich. Auch Lkw-Flotten müssen künftig die CO2-Grenzwerte der EU einhalten, da sonst Strafzahlungen drohen. Kritiker hatten angemahnt, dass die Maut-Befreiung über die Jahre zu Einnahmeausfällen von rund 800 Millionen Euro führen könnte.
Absatz im letzten Jahr um 70 Prozent gestiegen
Die bisherige Befreiung von der Maut kombiniert mit einer Kaufprämie von um die 10.000 Euro hat den Absatz der Laster erheblich steigen lassen. Bei schweren Lkw über zwölf Tonnen legte er 2019 um über 70 Prozent zu, bei Zugmaschinen vervierfachte sich der Absatz beinahe, wie Reuters schreibt. Zwar sind in Deutschland nur etwa 14.000 der insgesamt drei Millionen Nutzfahrzeuge mit Gas betrieben. Experten gehen nun aber von einem weiter rasanten Anstieg aus.
Der Plan, die Mautbefreiung zu verlängern, hatte zuvor bei sowohl bei den Schienenverbänden als auch von Seiten der Grünen-Politiker Stephan Kühn und Matthias Gastel für Kritik gesorgt. Lob kam hingegen vom Weltverband des Straßengüterverkehrs (IRU), der das Flüssig-Erdgas LNG als Schlüsseltechnologie für einen umweltfreundlichen Gütertransport bezeichnete. (sn)