Boston. Der Vespa-Hersteller Piaggio engagiert sich seit neuestem in der Robotik. Das in Boston ansässige Start-up Piaggio Fast Forward (PFF) hat mit dem Lastenroboter Gita sein erstes Projekt aus diesem Bereich vorgestellt. Der runde und auf zwei Rädern fahrende Roboter dürfte wohl am ehesten als Shopping-Begleiter zum Einsatz kommen. Gita verfügt über eine Tragekapazität von 18 Kilogramm, befüllt wird er über eine per Fingerabdruck-Scan oder Code zu öffnende Ladeluke. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 35 Stundenkilometer – perspektivisch wäre es für den Roboter also auch möglich, einen Jogger oder Radfahrer zu begleiten.
Gita lernt von seinem Begleiter
Navigiert wird Gita per simultaner Lokalisierung und Kartenerstellung (Fachsprech: Simultanious Localization and Mapping, Slam). Mithilfe mehrerer Kameras werden 360-Grad-Ansichten erzeugt, auf deren Basis sich der Helfer lokalisiert. Der Roboter lernt seine Routen vom Menschen, der ebenfalls mit einer Stereokamera ausgerüstet ist und die entsprechenden Umgebungsbilder an Gita überträgt. So soll sich der Roboter auch ohne Sichtkontakt zum Menschen zurechtfinden können. Mit einer ihm bekannten Route ausgerüstet, kann Gita auch autonom Fahren. Der Roboter bewegt sich allerdings ausschließlich auf ebener Strecke – im Treppenhaus ist also Schluss.
PFF will Gita im Laufe des Jahres ausgiebig testen, etwa auf dem College Campus oder in US-Städten. Mit Kilo präsentierte die Piaggio-Tochter übrigens parallel einen größeren Bruder, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert, aber als Dreirad aufgebaut eine höhere Ladekapazität (100 Kilogramm) bietet. (mh)