Haldensleben. Der Arbeitgeber habe auf den erneuten unbefristeten Streik reagiert und Leiharbeitskräfte für den Ausfall der Streik-Teilnehmer eingestellt. „Das ist rechtswidrig und dagegen wehren wir uns“, sagte Rücker. Vertreter der Gewerkschaft wollten noch am Morgen eine einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht in Magdeburg einreichen, damit die Leiharbeitskräfte das Logistikunternehmen wieder verlassen, sagte die Gewerkschaftssprecherin weiter. Der Streik hätte mit der Frühschicht begonnen und würde sich mit der Mittelschicht fortsetzen, die ihre Arbeit zwischen 11.00 und 14.00 Uhr antrete. Der Arbeitgeber hat nach Aussagen der Gewerkschaft auf die ersten Arbeitsniederlegungen vom Montag mit keinem Angebot reagiert, sagte Rücker. Die Verhandlungen waren am 20. Juli 2007 ergebnislos vertagt worden. Das Unternehmen ist nach Verdi-Angaben mit rund 1800 Beschäftigten der größte Betrieb im Einzel- und Versandhandel Sachsen-Anhalts. Die Arbeitgeber fordern, die Zuschläge für Spät-, Nacht- und Samstagsarbeit ersatzlos zu streichen. Die Gewerkschaft fordert um 5,5 Prozent höhere Einkommen sowie eine Angleichung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes an das Westniveau. Der Einzelhandel Sachsen-Anhalts hat 70.000 Beschäftigte.
Otto-Logistiktochter wird bestreikt
Am zweiten Streiktag hat sich der Tarifstreit im Einzelhandel Sachsen-Anhalts am Dienstag zugespitzt. Erneut legten bei der Otto-Logistiktochter Hermes Warehousing Solutions (HWS) mehr als die Hälfte der rund 600 Mitarbeiter die Arbeit nieder, sagte die Sprecherin der Gewerkschaft Verdi, Michaela Rücker.