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Otto Group plant Schließung von Hermes Fulfilment in Hamburg

03.09.2020 18:22 Uhr
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Mit Hermes Fullfilment in Hamburg schließt der letzte deutsche Retourenbetrieb der Otto Group
© Foto: Otto Group

Als Gründe werden das intensive Wettbewerbsumfeld und der hohe Kostendruck bei Retouren genannt. 840 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen.

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Hamburg. Nach Prüfung aller möglichen Alternativen wird die mittelfristige Schließung des letzten deutschen Retourenbetriebes der Konzerngesellschaft Hermes Fulfilment in Hamburg angestrebt. Das teilt Mutterkonzern Otto Group mit. Demnach soll der innerstädtische Betrieb in der zweiten Jahreshälfte 2021 geschlossen werden, heißt es, um den 840 überwiegend in Teilzeit beschäftigen Kolleginnen und Kollegen ausreichend Zeit zur Neuorientierung zu geben.

Die entsprechende Umsetzung steht unter Vorbehalt der Zustimmung der Gremien. Sowohl der Zeitrahmen für die Umsetzung als auch die inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Maßnahmen werden in den kommenden Wochen und Monaten erarbeitet.

Begründet wird die Entscheidung, die der Vorstand der Otto Group und die Geschäftsführung von Hermes Fulfilment gemeinsam gefällt haben, damit, dass der Retourenbetrieb in Hamburg wirtschaftlich – trotz technisch hohem Niveau und hervorragend arbeitender Kolleg*innen – nicht mehr rentabel sei und deshalb nicht länger aufrecht erhalten bleiben könne. Zudem wird betont, dass die Entscheidung nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Hermes Fulfilment und der Konzerngesellschaften der Otto Group sichere, sondern auch für eine zukunftsfähige Gestaltung der logistischen Prozesse sorge.

Die Kosten stehen bei Retouren im Vordergrund

Hintergrund ist: Im Gegensatz zur Zustellung von Bestellungen stehen bei Retouren nicht die Schnelligkeit, sondern vor allem die Kosten für die Prüfung und gegebenenfalls Instandsetzung von zurückgesendeten Waren im Vordergrund. Die Bearbeitung retournierter Waren steht in einem ganz besonders intensivem Wettbewerbsumfeld. Mit steigenden Umsätzen der Handelsgesellschaften der Otto Group steigt auch das Volumen der Retouren. Daher wird dieser Kostenblock immer erheblicher und führte letztlich zu der jetzt getroffenen Planungsentscheidung. Zudem handelt es sich bei diesem Retourenbetrieb um den letzten, der mit seinen verkehrlichen Belastungen mitten in einer Großstadt betrieben wird.

Retouren sollen künftig in Polen und Tschechien erledigt werden.

Schon seit langem wird in der Otto Group deshalb der Großteil der retournierten Waren in den konzerneigenen Betrieben in Polen und Tschechien bearbeitet. Die beiden Länder haben sich in der Logistikbranche als Standard für die Bearbeitung von Retouren etabliert. Auch die bislang in Hamburg verarbeiteten Retouren sollen künftig in den bestehenden Otto Group Standorten in Lodz (Polen) und Pilsen (Tschechien) erledigt werden.

„Der Vorstand der Otto Group und die Geschäftsführung von Hermes Fulfilment haben diese Entscheidung schweren Herzens getroffen. Notwendige wirtschaftliche Entscheidungen für die Zukunft der Unternehmensgruppe dürfen wir aber gerade in diesen Zeiten nicht auf die lange Bank schieben“, betont Kay Schiebur, Vorstand Services der Otto Group. „Die Geschäftsführung von Hermes Fulfilment wird in den kommenden Monaten mit den Betriebsräten intensiv ausloten, mit welchen Maßnahmen die Folgen für die Beschäftigten so gut wie möglich abgemildert werden können.

Otto Group hält am Aufbau weiterer Arbeitsplätze in Deutschland fest

Die Otto Group hält unabhängig von dieser Planungsentscheidung am Aufbau weiterer Arbeitsplätze am Standort Deutschland und in Hamburg fest. Der Konzern investiert weiterhin dreistellige Millionenbeträge in die logistische Infrastruktur in Deutschland. Das beinhaltet sowohl Investitionen in neue Logistik-Standorte als auch die Modernisierung von Anlagen. So ist die Zahl der rechnerischen Vollzeitstellen im Konzernlogistikverbund der Otto Group in den vergangenen Jahren um 15 Prozent auf rund 7.300 gestiegen. In den kommenden beiden Jahren wird die Zahl der logistischen Arbeitsplätze in Deutschland stabil bleiben – trotz der geplanten Schließung des Hamburger Retourenbetriebes. Der Konzern rechnet im Zuge der erfolgreichen Digitalisierung auch mit einem weiteren Ausbau der aktuell 9.100 rechnerischen Vollzeitstellen in seinen Konzerngesellschaften am Standort Hamburg. (eh)

 

 

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