Wien. Österreichs Transportunternehmer fordern von der Regierung die Zulassung von Lang-Lkw und „neue Zugänge“, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Das berichtete die Nachrichtenagentur „APA“ anlässlich eines Branchentreffens in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) am vergangenen Freitag. Eine „Lkw-Verbotskultur“ sei in der aktuellen Diskussion um CO2-Reduktion nicht hilfreich, sagte dort Günther Reder, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung in der WKÖ Österreich, in Anspielung auf die Fahrverbote für den Schwerverkehrs in Tirol.
Reder wünscht sich laut dem Bericht bei gleichbleibendem Gesamtgewicht die Zulassung bis zu 25,25 Meter langer Lastwagen. Ihr Einsatz würde die Produktivität erhöhen, weil zwei Lang-Lkw die Fracht von drei herkömmlichen Lkw transportieren könnten. Dies sei angesichts der Kapazitätsgrenzen der Bahn nötig. Reder betonte, er wolle keine Ausweitung des zulässigen Gesamtgewichts auf 60 Tonnen.
Aktuell dürfen auf Österreichs Straßen Lastzüge mit bis zu 18,75 Metern Länge unterwegs sein und ein Gesamtzuggewicht von höchstens 40 Tonnen aufweisen (mit Ausnahmen, zum Beispiel für den Holztransport), so „APA“. Die neue österreichische Regierung hat sich im Regierungsprogramm dezidiert gegen die Einführung von Lang-Lkw ausgesprochen.
Forderung nach Förderung
Österreichs Frächter verlangten zudem finanzielle Fördermaßnahmen für die Umstellung auf CO2-neutrale Antriebe im Straßengüterverkehr. Mit ihr müsse auch die im Regierungsprogramm angekündigte, weitere ökologische Lkw-Mautspreizung mit mehrjähriger „Fahrzeug-Investitionssicherheit“ einhergehen, verlangte Reder. Nur so sei sichergestellt, dass sich neu angeschaffte Fahrzeuge im Fuhrpark auch aus kaufmännischer Sicht rechnen. „Eine jahrelange einseitige Verbotskultur im Straßengüterverkehr hat gezeigt, dass auf diese Weise keine langfristigen und nachhaltigen Problemlösungen zu erzielen sind“, sagte Reder. (ag/ms)