Wien. Die jüngsten Forderung der Tiroler Transitverkehrgegner nach Wiedereinführung und Ausweitung des sektoralen Fahrverbotes in Tirol bringt Österreichs Frächter auf die Palme. „Die Zahl der Fahrverbote ist in Österreich in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die betriebswirtschaftliche Lage der Transportunternehmer, sondern auch auf die österreichische Wirtschaft insgesamt“, kontert Alexander Klacska, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich. Er ortet einen großen Koordinationsbedarf zwischen den zahlreichen Verboten. Würden abgestimmte Vorgehensweisen auf Bundes-, Landes-, kommunaler und sogar europäischer Ebene etabliert, könnten unnötige Umwegverkehre entfallen. Universitätsprofessor Sebastian Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien hat die Kosten von Fahrverboten durchleuchtet: Seine Studie kommt zu dem Schluss, dass sich die volkswirtschaftlichen Kosten auf 215 bis 285 Millionen Euro pro Jahr belaufen. Zusätzlich erhöht sich der CO2-Ausstoß im Straßenverkehr um 375.000 bis 500.000 Tonnen
„Wir sprechen hier nur über in Österreich zugelassene Fahrzeuge“, so Kummer. Umwegverkehre ausländischer Unternehmen sind hier noch gar nicht berücksichtigt. Die Transportunternehmer belasten die Fahrverbote mit jährlich Mehrkosten von 1.800 bis 2.400 Euro pro LKW. (mf)