Wien. Die neue Legislaturperiode der österreichischen Regierung beginnt für die Verkehrswirtschaft mit einer unerfreulichen Nachricht. Zu Jahresbeginn 2014 wird die fahrleistungsabhängige LKW-Maut in Österreich je nach Tarifklasse um bis zu neun Prozent erhöht. Die neuen Grundkilometertarife betragen ab dem neuen Jahr 16,2 Cent für Euro 6, 16,7 Cent für EEV, 18,5 Cent Euro 4 und 5 und 20,8 Cent für Euro 0 bis Euro 3 (jeweils ohne Mehrwertsteuer). „Bundesministerin Doris Bures hat die Mauttarifverordnung 2013, die eine Valorisierung und zugleich eine Nachjustierung der ökologischen Staffelung der Mauttarife vorsieht, entgegen der Stimmen und Argumente der Wirtschaft unterschrieben“, kritisiert Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich die Ministerin.
Dieser zusätzliche Kostenschub sei für die Wettbewerbsfähigkeit der Transportbranche und für die Standortsicherheit absolut schädlich, so der Kammerfunktionär. „Diese signifikante Erhöhung durch die Anpassung der Ökologisierung selbst für die umweltfreundlichsten Technologien ist weder gerechtfertigt, noch gesetzeskonform und wäre daher – wie im Rahmen des
Begutachtungsprozesses von uns gefordert – auszusetzen gewesen“, argumentiert Klacska. Laut EU-Wegekostenrichtlinie hat eine Ökologisierung aufkommensneutral zu erfolgen, das heißt, es dürfen keine zusätzlichen Einnahmen lukriert werden. Klacska kündigte an dass man sich aus diesen Gründen an die Europäische Kommission wenden werde und die EU-Rechtskonformität der österreichischen Regelung prüfen lassen wolle. Das Zentrum Transportwirtschaft Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien bietet eine von Universitätsprofessor Sebastian Kummer erstellte Tabelle zur Berechnung der neuen Mautsätze 2014 an. (mf)