Dresden. Mit einem Güterumschlag von 3,16 Millionen Euro haben die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) mit Häfen auch in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Tschechien 2021 das beste Ergebnis seit 30 Jahren erzielt. Es sei „trotz aller widrigen Bedingungen“ eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre seit 1990 und dem Bestehen der SBO, sagte Geschäftsführer Heiko Loroff am Dienstag. Das waren 19,7 Prozent mehr als im Vorjahr und ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2019. „Der Hafenverbund bleibt auf Erfolgskurs.“
Trimodale Logistikangebote
Profitiert hat er von der Nachfrage nach Bahntransporten und Verkehrsverlagerungen. Einem Plus von 65,8 Prozent beim Güterumschlag auf die Schiene steht indes der Rückgang um 31,6 Prozent für das Schiff gegenüber. Laut Loroff konnten die Auswirkungen der Corona-Pandemie dank vielfältiger trimodaler Logistikangebote für Anlieger und Hafenbetreiber begrenzt werden. Er geht davon aus, dass es auch wirtschaftlich eines der besten Jahre war, mit einem deutlichen Wachstum und Jahresüberschuss im Betriebsergebnis.
„Die Infrastruktur ist an der Grenze“
Wesentlich beigetragen zum Erfolg hat der TrailerPort im Dresdner Alberthafen, wo mehr als 24.000 Sattelauflieger (Trailer) umgeschlagen und rund 500.000 Tonnen von der Straße auf die Schiene verladen wurden. „Die Infrastruktur ist an der Grenze“, sagte Loroff.
Zur Bewältigung der steigenden Nachfrage will die SBO die Kapazität auf bis zu 50.000 Trailer pro Jahr erweitern und rund 3,4 Millionen Euro investieren.
Beim Güterverkehr per Bahn wurde mit fast 1,26 Millionen Tonnen transportierter Waren per Waggon ein Rekordergebnis erreicht.
Transporte von Massen- und Schüttgütern per Schiff werden aufgrund der Verschiebung von Logistikketten im Zuge der Pandemie kaum noch nachgefragt, sagte Loroff. Er rechnet frühestens Ende 2022 mit Besserung.
2,28 Millionen Euro Güterumschlag
Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau erzielten mit
2,28 Millionen Euro Güterumschlag das zweitbeste Ergebnis seit 1990 und damit 22 Prozent mehr als 2020. Dabei legte der Waggonumschlag um
80,3 Prozent zu. Der coronabedingte Rückgang im Schiffsumschlag um fast ein Drittel konnte mit Verlagerung der Güter auf die Schiene kompensiert werden. Der weltweit stockende Containerverkehr dezimierte den Umschlag in Riesa um 13 Prozent auf 31 703 TEU (Standard-Container). Bei Leistungen «rund um den Container» wie Wartung, Reinigung und Reparatur habe man zugelegt.
Die Häfen sind komplett ausgelastet, sagte Loroff. Die SBO habe eingestellt und suche weitere Mitarbeiter. „Die Elbe war das ganze Jahr fast durchgehend schiffbar dank ausreichender Wasserstände.“ So konnte in den Häfen Dresden und Lovosice (Tschechien) zahlreiches Schwergut wie Transformatoren, Turbinen, Motoren und Generatoren verladen werden. Auch die Häfen Decin und Lovosice sowie der nach dem Umbau wieder betriebsfähige Industriehafen Roßlau (Sachsen-Anhalt) verzeichneten Steigerungen im Güterumschlag, vor allem bei Stahlprodukten, Sojaschrot, Düngemitteln und Getreide. (ste/dpa)