München/Bremen. Die vier Nordseehäfen Hamburg, Antwerpen, Bremen/Bremerhaven und Rotterdam sind die zuverlässigsten und sichersten Bindeglieder zur Versorgung osteuropäischer Werke mit Produktteilen aus China. Das ergab eine Studie, die gemeinsam von der Unternehmensberatung ROI Management Consulting und der Bundesvereinigung Logistik (BVL) über alternative Transportwege von China nach Osteuropa durchgeführt wurde. Schwerpunkt der Untersuchung war der Vergleich der logistischen Qualität der Nordseehäfen im Vergleich zu den geografisch günstiger gelegenen Häfen im Mittel- beziehungsweise Schwarzen Meer.
Zahlreiche Unternehmen unterhalten Produktionsstandorte in Zentral- und Osteuropa und versorgen diese aus China. Für den einzelnen Entscheider ist es schwierig verschiedene Transportoptionen gegeneinander abzuwägen und verlässliche Entscheidungen zu treffen. Genau hier soll die Untersuchung von ROI und der BVL ansetzen.
Die Untersuchung zeigt laut ROI, dass heute insbesondere Werke in Tschechien, Polen, Ungarn, der Slowakei und Rumänien aus China mit Teilen und Komponenten versorgt werden. Der Spitzenreiter für die sichere und effiziente Versorgung, mit mehr als 25 Prozent der Stimmen der Befragten, ist der Hamburger Hafen, dicht gefolgt von den Häfen Antwerpen, Rotterdam und Bremen/Bremerhaven. Die Schlusslichter in der Auswertung sind die ukrainischen Häfen Odessa und Ilyichevsk. Hier werden insbesondere mangelnde Zuverlässigkeit, ungenügende Verfügbarkeit, lange Bearbeitungszeiten und hoher Aufwand für die Verzollung bemängelt. Die Transportzeiten der letztgenannten Häfen liegen trotz geringerer Entfernung über denen der Nordseehäfen.
Für die Studie wurden mehr als 90 Entscheider in Logistikfunktionen, die auch Mitglieder des BVL sind, befragt. Der Befragungszeitraum dauerte von Dezember 2011 bis Januar 2012. (jko)