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Niedersachsen taktiert offenbar bei der Elbvertiefung

06.12.2010 10:24 Uhr
Niedersachsen taktiert offenbar bei der Elbvertiefung
Hamburgs Wirtschaftssenator Ian Karan fürchtet Ladungsverluste für den hHamburger Hafen
© Foto: VR/Angelika Warmuth

Möglichen Zustimmung der Landesregierung in Hannover erst nach den niedersächsischen Kommunalwahlen im September 2011 / Hafensenator Ian Karan fürchtet Ladungsverluste

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Hamburg. Die für den Hamburger Hafen so wichtige Elbvertiefung steht weiter unter keinem guten Stern. Wie der Hamburger Rundfunksender „NDR 90,3" am Montagmorgen berichtete, zeichnet sich eine mögliche Zustimmung des das Landes Niedersachsen zu dem Vorhaben erst nach Beendigung der niedersächsischen Kommunalwahlen im September 2011 ab. Die Folge wäre, dass erst danach die Baggermaßnahmen aufgenommen werden könnten, so der Sender, der sich auf ein Interview mit Hamburgs parteilosem Hafen- und Wirtschaftssenator Ian Karan bezieht.

Zum Hintergrund: Niedersachsens Ministerpräsident David Mc Allister (CDU) hat seinen Wahlkreis im Landkreis Cuxhaven, in dem die Bevölkerung gegen die Elbvertiefung massiv protestiert und dabei vor allem die „gefährdete Deichsicherheit" als ihr Hauptargument ins Feld führt.

Karan machte in dem Interview aus seiner tiefen Enttäuschung über dieses Taktieren keinen Hehl. „Ich kann das nicht verstehen", erklärte er wörtlich. Er geht davon aus, dass Hamburgs Erster Bürgermeister, Christoph Ahlhaus (CDU), von dieser Haltung der niedersächsischen Landesregierung noch nichts wisse. Der Senator: „Ich glaube, er wird enttäuscht sein."

Karan befürchtet, dass neue Meldungen über weitere Verzögerungen dem Ansehen und der Glaubwürdigkeit des Hamburger Hafens gerade bei den Großreedern in Fernost erheblichen Schaden zufügt. So hatte der Chef der chinesischen Reederei Cosco, Captain Wei Jiafu, die zu den großen Kunden des Hamburger Hafens im Allgemeinen und dem Terminal-Operator HHLA im Besonderen gehört, erst kürzlich auf dem großen „China-Summit" der Handelskammer gefordert, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen bei der Elbvertiefung kommen dürfe als das bis jetzt in Aussicht gestellte Jahr 2013. Im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt hatte Wei Jiafu wörtlich erklärt: „Wenn die Elbe nicht tief genug ist, bringen wir unsere Fracht in Häfen Ihrer Nachbarländern." Den Hamburgern sitzt dabei vor allem der Hafen Rotterdam im Nacken. So hatte die chinesische Reederei erst kürzlich in Shanghai eine Vereinbarung mit dem Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) über eine noch engere Zusammenarbeit im Breakbulk-Segment vereinbart. (eha) 

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