Wellington. Die Privatisierung des nationalen Eisenbahnverkehrs in Neuseeland ist nach Angaben der amtierenden Regierung eine folgenschwere Fehlentscheidung gewesen, die nun rückgängig gemacht werden soll. Das Bahnsystem sei nach dem Verkauf Anfang der 90er Jahre heruntergewirtschaftet, sagte Finanzminister Michael Cullen heute bei der Ankündigung des Rückkaufs. Die Privatisierung sei eine schmerzhafte Lektion für das Land gewesen. Die von der Labour-Partei geführte Regierung will dem australischen Transportunternehmen Toll Holdings 655 Millionen neuseeländische Dollar (332 Millionen Euro) für den Bahnverkehr und das ebenfalls Anfang der 90er Jahre privatisierte Autofähren-Netz zahlen. 1993 hatte die damals regierende konservative Partei Bahn und Fähren für 328 Millionen neuseeländische Dollar an das US-Unternehmen Wisconsin Central verkauft. Das Schienennetz war bei der Privatisierung in Hand des Staates geblieben. Bereits vor einigen Jahren hatte Neuseeland die ehemals staatliche Fluggesellschaft Air New Zealand aus privater Hand zurückgekauft. (dpa)
Neuseeland: Bahn-Privatisierung gescheitert
Folgenschwere Fehlentscheidung: Regierung kauft ehemalige Staatsbahn von Finanzinvestor zurück