Wien. Österreich hat die Initiative für die Schaffung eines neuen Bahnkorridors zwischen Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien und Bulgarien ergriffen. Beim EU-Verkehrsministerrat in Brüssel präsentierte Verkehrsminister Alois Stöger gemeinsam Amtskollegen aus den genannten Ländern das Projekt und es wurde auch gleich ein „Letter of Intent“ für die Schaffung eines solchen Korridors unterschrieben. Der Korridor beginnt geografisch in Salzburg und führt via Villach, Ljubljana und Zagreb weiter durch Serbien nach Bulgarien. Ein Zweig davon soll auch von Linz, Wels via Graz und Maribor nach Ljubljana führen und die Länder Oberösterreich und Steiermark in diesen Korridor integrieren, betonte Stöger beim Unterschreiben der Absichtserklärung: „Dieser Korridor schließt eine wesentliche Lücke nach Südosteuropa. Damit stärken wir die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.“
Der „Alpine–Western Balkan“ genannte Korridor soll zunächst als Schienengüterverkehrskorridor eingerichtet und natürlich früher oder später in das TEN-Netz integriert werden, betonten Stöger und seine Amtskollegen aus den Nachbarländern. Ein solcher TEN-Korridor ist der Baltisch-Adriatische Korridor von Polen via Wien und Graz nach Italien. In Graz den Link zum Alpine-Korridor herzustellen erscheint den Initiatoren besonders wichtig. Mit der Unterzeichnung des „Letter of Intent“ sollen die erforderlichen Schritte zur formellen Einrichtung des Korridors durch die Europäische Kommission eingeleitet werden. Eine Verpflichtung zu zusätzlichen Investitionen in die Schieneninfrastruktur entsteht dadurch nicht. (mf)