Landsberg am Lech. Eine neue Rollende Landstraße (Rola) soll Landsberg am Lech mit Trento in Norditalien verbinden. Im Rahmen des europäischen Verkehrsprojektes Transitects (Transalpine Transport Architects) wurde Details jetzt auf einem Workshop verkündet, zu dem das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien als Koordinator von Transitects Vertreter der Wirtschaft und der Verbände eingeladen hatte.
Pro Jahr sollen bis zu 10.000 LKW von der Rola transportiert werden sollen. Nach Aussage von Karl Fischer, Geschäftsführer des LKZ, sollen an 230 Betriebstagen zwei ein- und ausgehende Züge pro Tag die beiden Terminals verbinden. In Landsberg soll dabei das Terminal auf dem Gelände der Ilim Timber, einem weltweit tätigen Produzenten von Nadelschnittholz, Nadelsperrholz und Faserplatten, genutzt werden. Geplant ist, dass der Zug jeweils am Abend abfahren und nach zehn bis elf Stunden (Fahrzeit inklusive Verladung und Bereitstellung) und 400 Kilometern sein Ziel erreicht haben soll.
650 Euro soll die einfache Fahrt kosten
Franz Dirnbauer, Geschäftsführer der Ökombi GmbH, die den Zug betreiben soll, nannte als möglichen Preis 650 Euro pro Fahrt. In dieser Summe ist die Förderung durch Österreich bereits enthalten. Dieser Betrag wurde von den anwesenden Unternehmer der Transportbranche als deutlich zu hoch eingestuft. Dirnbauer fordert daher die deutschen Behörden – das Land Bayern und die Bundesrepublik Deutschland – auf, dieses Projekt ebenfalls zu unterstützen. Vorstellbar sei auch eine Förderung durch das EU-Programm Marco Polo. Fischer betonte, dass man alles versuchen werde, den Preis weiter zu drücken.
Die anwesenden Unternehmen kritisierten zudem, dass die Gefahr bestünde, dass in der Region um Landsberg das potentielle Aufkommen doch zu gering ist, um für eine regelmäßige Auslastung des Zuges zu sorgen. Außerdem bestehen derzeit noch Waggonengpässe. Dirnbauer nannte daher auch als frühestmöglichen Termin für eine feste Verbindung Dezember 2012. (cd)
Karl Fischer