Der Bau und Betrieb der Pipeline, die das erste schwimmende Terminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven an das Gasnetz anbinden soll, sind zugelassen. Das teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover am Freitag, 19. August, mit. Durch die etwa 26 Kilometer lange Leitung soll Erdgas transportiert werden, das am geplanten LNG-Terminal in Wilhelmshaven angelandet werden soll. Künftig könne die Pipeline auch für den Transport von Wasserstoff genutzt werden. Auf einer Baustelle in Friedeburg im Landkreis Wittmund hatten die vorbereitenden Arbeiten für die Pipeline bereits begonnen.
Die neue unterirdische Leitung solle das LNG-Terminal mit dem nächsten Anschluss an das Gas-Fernleitungsnetz am Speicher im ostfriesischen Etzel verbinden, teilte das Landesamt mit. Besonders zeitkritische Teile der Baumaßnahmen seien schon am 24. Juni vorzeitig genehmigt worden. „Ich freue mich, dass wir dieses Verfahren in weniger als vier Monaten schnell und effektiv abschließen konnten“, sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Das Verfahren könne als Maßstab für einen zügigen Umbau der deutschen Energie-Infrastruktur dienen.
Abhängigkeit von Lieferungen aus Russland verringern
Anfangs soll die Leitung eine jährliche Kapazität von bis zu zehn Milliarden Kubikmetern haben. Mit einem weiteren Ausbau des Gasnetzes im Hinterland sind mittelfristig nach früheren Angaben des Gasnetzbetreibers Open Grid Europe (OGE) bis zu 28 Milliarden Kubikmeter möglich. Investiert werden für die Pipeline rund 150 Millionen Euro.
Mit dem Import von LNG über Wilhelmshaven will Deutschland seine Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland verringern. Über die Leitung soll schon Ende des Jahres das angelieferte Flüssigerdgas nach seiner Umwandlung in gasförmigen Zustand ins deutsche Gasnetz eingespeist werden. (tb/dpa)