Duisburg. Der Neubau der A 40-Rheinbrücke Neuenkamp in Duisburg sowie ein damit verbundener Autobahn-Ausbau werden erheblich teurer als zunächst geplant. Wie die Projektmanagement-Gesellschaft Deges am Montag mitteilte, liegen die Gesamtkosten jetzt bei rund 500 Millionen Euro. Ende 2019 hatte das Bundesverkehrsministerium die Gesamtkosten noch mit 365 Millionen Euro angegeben.
Eine Deges-Sprecherin gab als Hauptgrund für die Kostensteigerung die gute Konjunkturlage im Bereich Großprojektebau an. Die Unternehmen hätten daher Angebote gestellt, die höher als ursprünglich geplant lagen. Sie sprach von einem „Unternehmermarkt“, bei dem sich der Preis nach oben geschraubt habe. Eine weitere Ursache für die Kostensteigerung sei der gestiegene Stahlpreis. Bei der Ausschreibung seien an den Stahl extrem hohe Qualitätsanforderungen gestellt worden.
Baubeginn Anfang Juni 2020
Insgesamt sollen für die Brücke rund 33.000 Tonnen Stahl verbaut werden. „Der Stahl dafür kommt aus Deutschland sowie Österreich und wird in Tschechien, Ungarn und Deutschland zu Bauteilen für die Brücke verarbeitet“, hieß es in der Mitteilung. Bei der Leverkusener Rheinbrücke sorgen derzeit angeblich mangelhafte Stahlbauteile aus China für Verzögerungen.
Vorbereitende Maßnahmen laufen seit Dezember. Der eigentliche Baubeginn ist für Anfang Juni geplant. Den Zuschlag für das Bauprojekt erhielt nach einer europaweiten Ausschreibung eine Arbeitsgemeinschaft. Technischer Federführer ist dort nach eigenen Angaben der Essener Baukonzern Hochtief. Daneben sind mehrere Stahlbaufirmen beteiligt.
Mit einer Länge von 802 Metern wird die Rheinbrücke Neuenkamp laut Ministerium die längste Schrägseilbrücke Deutschlands sein. Sie soll 2026 fertig werden. (dpa/sn)