Leipzig. Der derzeitige Frachtraumüberhang in der Corona-Krise führt zu einem Einbrechen der Preise von teils mehr als 50 Prozent. Zu dieser Erkenntnis kommt das Netzwerk Logistik Mitteldeutschland und fordert deshalb ein befristetes Aussetzen der Lkw-Maut bei Leerfahrten. Die Transport- und Logistikbranche stemme sich vehement gegen die Krise und halte die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft aufrecht, heißt es in der dazu veröffentlichten Pressemitteilung. Zugleich würden immer mehr mittelständische Unternehmen enorm unter Druck geraten.
Schließungen bei der Automobilindustrie und vielen anderen Produktionsstätten führten aktuell zu einem Überhang an Frachtraum. Damit ginge ein dramatischer Preisverfall und zugleich eine Zunahme an Leerfahrten einher, da viele Strecken nicht mehr paarig gefüllt werden können. Neben den wichtigen Forderungen zur Unterstützung des Mittelstands im Bereich der steuerlichen Entlastungen, sieht das Netzwerk Logistik Mitteldeutschland deshalb in einem temporären Aussetzen der Lkw-Maut auf Leerfahrten einen wichtigen Ansatz, um Transportdienstleister gezielt zu unterstützen. Nach Schätzungen der Branche sei der Anteil an Leerfahrten mit aktuell rund 30 bis 35 Prozent fast viermal so hoch wie üblich. (ja)
Helmut Kaltenpoth