Wilhelmshaven. Ein Gutachten zu Schäden an der Spundwand des Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven sieht nach einem Bericht des NDR die Ursache beim Rammen der Spundwand. Das Gutachten beziehe sich auf das südliche Ende der Kaje. Dort sei es beim Rütteln und Rammen zur Verkantung der Spundwandprofile gekommen. Die Risse seien durch „mechanische Zwängung“ entstanden, zitiert der NDR am Montag aus einem Gutachten der IMA Materialforschung und Anwendungstechnik in Dresden. Auftraggeber der Untersuchung sei die Realisierungsgesellschaft des Tiefwasserhafens. Von dort war am Montag keine Stellungnahme zu erhalten.
Das Bauunternehmen Bunte wies den bereits früher erhobenen Vorwurf zurück, mit zu großer Kraft gerammt zu haben. Die Rammprotokolle seien ausgewertet worden und hätten das eindeutig widerlegt, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Das zitierte Gutachten liege nicht vor. Deswegen könne Bunte dazu auch keine Stellung nehmen. Man werde weitere Gespräche führen, um die Ursache der Schäden aufzuklären.
In der Spundwand des gut eine Milliarde Euro teuren und im September 2012 eröffneten Hafens wurden rund 350 Risse entdeckt. In einem Teilabschnitt wurde eine Betonwand vor die Kaje gesetzt, um die Schäden zu beheben. Die Gesamtkosten werden auf 50 bis 60 Millionen Euro geschätzt. (dpa/bw)