Die zum Schutz vor Luftverschmutzung eingerichtete Umweltzone in München soll ausgeweitet und verschärft werden. Das sieht ein Vorschlag des Referats für Klima- und Umweltschutz vor, der am 26. Oktober dem Stadtrat vorgelegt wird, wie die Stadt am Donnerstag, 6. Oktober, mitteilte. Basis für den Stufenplan ist ein Vergleich mit dem Verkehrsclub Deutschland und der Deutschen Umwelthilfe.
Stimmt der Stadtrat zu, wächst die Umweltzone zum 1. Februar 2023 um den Mittleren Ring, der bisher zwar ihre Grenze darstellte, aber noch nicht Teil der Umweltzone war. Zudem müssen dann auch Diesel mit der Abgasnorm Euro 4 draußen bleiben, wenn auch mit Ausnahmen für Anwohner, Lieferverkehr oder Handwerker mit Parklizenz. Bislang waren Diesel der Norm Euro 4 nicht vom Verbot betroffen, solange sie nicht zu viel Stickoxide ausstießen.
Sollte dies nicht ausreichen, um die Stickstoffdioxidwerte zu verbessern, würde am 1. Oktober 2023 die nächste Stufe in Kraft treten. Dann müssten auch Diesel der Norm Euro 5 vor dem Mittleren Ring Halt machen. Werden die Grenzwerte auch dann noch überschritten, folgt zum 1. April 2024 die dritte und letzte Stufe. In ihr würden die generellen Ausnahmen für Anwohner und Lieferverkehr wegfallen.
„München ist bei der Luftreinhaltung das Sorgenkind Deutschlands. Nirgends sonst im Land werden so hohe Abgaswerte registriert wie bei uns“, sagte Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). Zwar halte sie Fahrverbote vor allem im Licht der aktuellen finanziellen Belastungen „für eine Zumutung“, gleichzeitig dürfe man aber auch nicht akzeptieren, dass Tausende Münchner „täglich gesundheitsgefährdende Abgase einatmen“. (tb/dpa)