Frankfurt/Main. In der Diskussion um die Zahl der künftigen Nachtflüge am Frankfurter Flughafen sind die Fronten zwischen der Lufthansa und der Betreibergesellschaft Fraport verhärtet. Nach den jüngsten Äußerungen des Fraport-Vorstandsvorsitzenden Stefan Schulte, zehn Starts und Landungen in der Nacht seien ausreichend, bezeichnete der Operations-Vorstand der Lufthansa Cargo AG, Karl-Heinz Köpfle, in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ diese Zahl als „vollkommen irreführend“. Am Frankfurter Flughafen soll im Herbst 2011 eine neue Landebahn in Betrieb genommen werden. Deshalb wird über die künftige Regelung von Nachflügen gestritten. Der Rechtsstreit liegt inzwischen beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. „Die Verärgerung ist nach wie vor da“, sagte Köpfle. Die von Schulte genannte Zahl liegt weit unter dem, was die Lufthansa als unabdingbar bezeichnet. Aus Sicht der Fluggesellschaft sind 23 Nachtflüge im Jahr 2020 „unbedingt notwendig“. Nach früheren Fraport-Angaben starten derzeit zwischen 23 Uhr und fünf Uhr morgens bis zu 50 Maschinen am Frankfurter Flughafen. Köpfle kritisierte auch Schultes Vorschlag, den Nachtflug-Bedarf alle paar Jahre zu prüfen: „Eine solche Prüfung kann ja in die eine und in die andere Richtung ausfallen. Eine Planungssicherheit ist damit für niemanden gegeben.“ Nach Darstellung der Zeitung ist es dieser Mangel an Planungssicherheit, der die Lufthansa bislang davon abhält, einen dreistelligen Millionenbetrag in den Bau eines neuen Frachtzentrums auf dem Frankfurter Flughafengelände zu investieren. (dpa)
Nachtflüge: Lufthansa-Vorstand verärgert über Fraport-Vorstoß
Fronten zwischen der Lufthansa und der Betreibergesellschaft Fraport verhärtet: Airline bezeichnet zehn Flüge als unzureichend