München. Mittlerweile öffnen sogar die Restaurants in Deutschland wieder. Der Handel hat seine Pforten geöffnet. Die Autoindustrie hat die Produktion wieder angeworfen und die Grenzen werden durchlässiger. Doch der Restart der Wirtschaft und damit auch des Transportgewerbes scheint in den Startlöchern hängen zu bleiben.
Das geht aus den Zahlen zum Lkw-Mautfahrleistungsindex hervor, die das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) jetzt für die Woche vom 4. bis 10 Mai veröffentlicht hat. Der Index wird gemeinsam vom Statistischem Bundesamt (Destatis) und dem BAG erstellt.
Geringfügige Verbesserung erkennbar
„In der Kalenderwoche 19 weisen die Werte weiterhin Rückgänge gegenüber dem Vorkrisenniveau auf, während der 7-Tage-Durchschnitt auf dem niedrigen Niveau seit der Kalenderwoche 14 verharrt“, schreiben die BAG-Experten. Wobei, eine leichte Erholung ist erkennbar. Seit dem 30. März lag der Index in jeder der fünf Wochen an mehreren Tage deutlich unter 15 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. In der Woche 19 war dies jedoch nur an einem Tag der Fall, und das mit 15,8 Prozent auch nur sehr geringfügig. In den fünf Tagen vom 4. bis 8. Mai betrug der Rückgang der Fahrleistungen zwischen 13,4 und 15,8 Prozent. In der Woche zuvor (abzüglich des Feiertages am 1. Mai) wurden Einbußen zwischen 14,0 und 25,1 Prozent gemessen. Es ist also eine wenn auch nur geringfügige Verbesserung zu beobachten.
Das kleine Lichtlein am Ende des Tunnels
Destatis hat mittlerweile auch Zahlen für die Woche 20 veröffentlicht (von Montag, 11. Mai, bis Donnerstag, 14. Mai). Danach ist nochmals eine moderate Aufwärtsentwicklung zu beobachten. Immerhin, am 13. Mai überschritt der Mautindex (kalender- und saisonbereinigt) mit 101,0 Punkten das erste Mal seit dem 25. März an einem normalen Werktag (kein Samstag oder Sonntag oder Feiertag) wieder die 100-Punkte-Marke. Anders als bei den BAG-Zahlen ist bei Destatis aber nicht das Vorkrisenniveau der Maßstab, sondern das Jahr 2015. Doch die Zahlen zeigen, dass es zumindest leicht wieder bergauf geht mit den Fahrleistungen auf Autobahnen und Bundestraßen.
Ausländische Lkw deutlich stärker betroffen als einheimische Fahrzeuge
Zudem gilt weiterhin: Deutsche Lkw sind von den Einbußen nicht annähernd so stark betroffen wie die Fahrzeuge aus dem Ausland. In der Woche vom 2. bis 8. Mai mussten die Fahrzeuge mit Kennzeichen D laut BAG einen Rückgang von 8,9 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau verkraften. Ausländische Lkw trifft die Corona-Krise weitaus härter: Bei ihnen ist die Fahrleistung um 17,2 Prozent in den Keller gerauscht. Das Minus ist also fast doppelt so hoch wie bei den deutschen Lkw. Am stärksten betroffen sind die Trucks aus der Slowakei (- 36,7 Prozent), aus Tschechien (- 36,0 Prozent) und Ungarn (- 34,1 Prozent). (cd)