Sorgen um hohe Energiekosten und Fachkräftemangel belasten die maritime Wirtschaft in Deutschland. In ihrer Frühjahrsumfrage habe sich der Geschäftsklimaindex in den drei Teilbranchen Hafenwirtschaft, Schifffahrt und Schiffbau verschlechtert, teilte die IHK Nord am Freitag, 17. Juni, mit. Im Schiffbau sank der Index um zwölf Punkte und damit im Vergleich zur Herbstumfrage am stärksten und liegt nur noch bei 57,8 Punkten. Knapp ein Drittel der Werftbetriebe sehe die Geschäftslage als schlecht an. 85 Prozent der Unternehmen sähen wirtschaftliche Risiken vor allem bei den Energie- und Rohstoffpreisen und mehr als jede zweite Werft habe Probleme, geeignetes Personal zu finden, hieß es. Drei Viertel der Betriebe sorge sich um die Auslandsnachfrage.
Eine geringere Eintrübung gab es in der Schifffahrt: Hier habe das Konjunkturbarometer ein Minus von knapp neun Punkten auf 118,3 Punkte verzeichnet. 97 Prozent der befragten Reeder beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage weiter als gut oder befriedigend. „Die stark gestiegenen Frachtraten sind einer der Hauptgründe“, sagte der IHK Nord-Vorsitzende Norbert Aust. Neun von zehn Unternehmen hätten aber Sorgen wegen der Energie- und Rohstoffpreise. Rund 29 Prozent hätten Schwierigkeiten, gut ausgebildete Fachkräfte zu finden.
Bei der Hafenwirtschaft sank der Geschäftsklimaindex von 118,0 auf 108,8 Punkte. Rund 80 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage den Angaben zufolge als gut oder befriedigend. Allerdings blickten noch etwas mehr mit Sorge auf die Energie- und Rohstoffpreise. Zudem habe fast jeder zweite Betrieb über den Fachkräftemangel geklagt. Vier von fünf Unternehmen seien unzufrieden mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. (tb/dpa)