Berlin. Vertragsverlängerungen für mehrere Vorstände stehen an diesem Mittwoch auf der Tagesordnung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn. Unter anderem soll Vorstandschef Richard Lutz für weitere fünf Jahre verpflichtet werden. Er hatte mit Unterstützung des Bundes den Kurs eines milliardenschweren Angebotsausbaus bei der Bahn eingeschlagen. Das Kontrollgremium entscheidet mit den Vertragsverlängerungen auch über Gehaltserhöhungen für Lutz und seine Kollegen Ronald Pofalla und Berthold Huber. Die Gewerkschaften verlangen indes einen Sanierungsbeitrag des Managements.
Der Staatskonzern steckt in der schwersten finanziellen Krise seit Gründung der Aktiengesellschaft 1994. Schon vor Corona hatte die Bahn ihre Gewinnziele zurückgefahren, um stärker zu investieren. Hinzu kamen Probleme im Auslandsgeschäft und im Güterverkehr. Nachdem mit dem Beginn der Pandemie vor einem Jahr die Fahrgastzahlen eingebrochen sind, liegt nun eine tiefrote Bilanz auf dem Tisch des Aufsichtsrats. In Konzernkreisen ist seit Monaten von einem Minus von rund 5,6 Milliarden Euro die Rede. Am Donnerstag soll die Bilanz veröffentlicht werden. (dpa)