Stuttgart. Die Beteiligung des Landes an der Interessensbekundung „SolarHy Córdoba“ sei ein Beitrag Baden-Württembergs im Bereich der Aktivitäten zu alternativen Kraftstoffen, erklärte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Bei diesem geplanten Projekt soll im spanischen Córdoba Strom und Wasserstoff mit Photovoltaik erzeugt werden.
Darüber hinaus sollen verschiedene Transportoptionen erprobt und verglichen werden, um den Wasserstoff nach Deutschland zu transportieren, wo in Karlsruhe eine „Raffinerie der Zukunft“ bei der Mineralölraffinerie angedacht ist. Das Projekt soll einen Umfang von rund 150 Millionen Euro haben. Koordiniert wird das Vorhaben vom Unternehmen Viridi mit Sitz in Heilbronn. Weitere Partner sind Green Enesys Group, BSE Methanol, Siemens Energy Global und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Überlegungen zum Einsatz synthetischer Kraftstoffe
Die Beteiligung an diesem sogenannten Important Projects of Common European Interest (IPCEI)-Vorhaben, passe „sehr gut in unsere Strategie einer Roadmap für ReFuels für Baden-Württemberg“ fügte Hermann hinzu. Dabei verfolge man den Ansatz, die Produktion von ReFuels in Ländern mit hohem Solarpotential, in den Blick zu nehmen. Eine elementare Rolle spielt dabei das Thema Transport. Dieses gilt sowohl für synthetische Kraftstoffe als auch für Wasserstoff als Zwischen- oder Endprodukt.
Beim Projekt SolarHy Córdoba soll ab 2024 grüner Wasserstoff mittels Photovoltaikanlagen produziert und von Andalusien nach Deutschland transportiert werden. Die PV-Anlage soll zunächst eine Leistung von 100 Megawatt (MW) haben und in einer zweiten Phase auf 200 MW verdoppelt werden. Es besteht eine direkte Zugverbindung von Sevilla nach Barcelona, die für das Projekt genutzt werden könne. Für den Transport des grünen Wasserstoffs zur Mineralölraffinerie nach Karlsruhe werden verschiedene Transportmöglichkeiten in Hinblick auf ihre Effizienz und Wirtschaftlichkeit getestet. So wird der Wasserstoff zu 50 Prozent in komprimierter Form (gasförmig) und zu 50 Prozent in Methanol umgewandelt und in flüssiger Form per LKW oder Zug transportiert. Um den Transport per Zug zu ermöglichen wurde eine Kooperation mit DB Cargo BTT vereinbart. (tb)