Ein Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals hat am Samstag, 2. März, für Behinderungen bei der Frachttocher des Konzerns gesorgt. Betroffen seien 2500 Mitarbeiter gewesen, davon 2200 in Frankfurt, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Marvin Reschinsky. Hintergrund ist der Tarifkonflikt mit dem Unternehmen.
Laut Verdi traten etwa Beschäftigte in den Ausstand, die bei Lufthansa Cargo die Beladung von Maschinen steuern oder für die Abwicklung der Fracht zuständig sind. Die Aktion lief vom Morgen bis zum späten Abend.
Während Verdi von einer Beteiligung von 90 Prozent sprach, gab sie das Unternehmen für Frankfurt mit etwa 50 Prozent an. In München seien es weniger gewesen, sagte eine Sprecherin. Der Sprecherin zufolge gab es wegen des Warnstreiks zum Beispiel Annahmestopps für Spezialfracht. Das betreffe etwa Tiere. Man versuche jetzt, den Rückstau schnellstmöglich abzuarbeiten.
Die Lufthansa Cargo hat eine Flotte aus reinen Frachtern vor allem mit dem Großraumjet Boeing 777. Sie befördert Güter aber auch im Bauch von Passagiermaschinen. Wegen des Ausstandes wurden schon in den Vortagen zahlreiche Frachtflüge gestrichen. Auch am Samstag fielen wieder Flüge aus.
Die Lufthansa hatte sich über den Warnstreik empört gezeigt und besonders Vorbedingungen von Verdi kritisiert, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage. Bislang ist die nächste Runde für den 13. und 14. März angesetzt. Für frühere Gespräche ist Verdi nur bei einem erhöhten Angebot bereit.
In der zurückliegenden Woche gab es von Mittwoch bis Freitag bereits einen Warnstreik des Lufthansa-Technikpersonals. Lufthansa Technik ist für die Reparatur und Überholung von Maschinen, Teilen und Triebwerken auch für andere Unternehmen zuständig. Die tägliche Wartung macht die Fluggesellschaft, die nicht bestreikt wurde, dagegen selbst.