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Lückenschluss der A66 Fulda-Frankfurt steht in Osthessen bevor

11.09.2014 13:49 Uhr
Lückenschluss der A66 Fulda-Frankfurt steht in Osthessen bevor
Herzstück des 3,5 Kilometer langen Abschnitts ist ein 1,6 Kilometer langer Tunnel
© Foto: Picture Alliance/dpa/Arne Dedert

Die Autobahn 66 ist in Osthessen fertig, der Lückenschluss in Neuhof bewältigt. Dem Autobahnausbau voraus gingen Jahrzehnte voller Debatten, Planungen und Asphaltarbeiten.

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Neuhof. Ein Mammutprojekt ist vollendet: Nach jahrzehntelangen Diskussionen, Planungen und Bauarbeiten ist die Autobahn 66 Fulda-Frankfurt in Osthessen ausgebaut. Am Samstag wird ein letztes Teilstück zwischen Neuhof-Süd und Neuhof-Nord für den Verkehr freigegeben. Damit sind künftig auch viele Südthüringer schneller im Rhein-Main-Gebiet. Herzstück des 3,5 Kilometer langen Abschnitts ist ein 1,6 Kilometer langer Tunnel. Die Kosten für den Lückenschluss der wichtigen Verkehrsader zwischen Osthessen und dem Rhein-Main-Gebiet belaufen sich nach Angaben des hessischen Verkehrsministeriums auf rund 118 Millionen Euro.

Der letzte Abschnitt zog sich nach dem Spatenstich am 6. Oktober 2005 über Jahre, weil er sich aufwendig gestaltete. Das Flüsschen Fliede und die Bahnstrecke mussten verlegt werden. Die Bauarbeiten für den Tunnel verrichteten teilweise Taucher unter Wasser. Technische Schwierigkeiten bereitete der 80 Millionen Euro kostende Tunnelbau vor allem wegen der Arbeiten im Grundwasser.

Der Tunnel verläuft unter Neuhof hindurch und schützt die Anwohner vor Lärm und Abgasen. Die zwei Röhren - eine pro Richtung - sind durch eine Wand getrennt. Im Tunnel gilt Tempo 80.

Transfer zum Rhein-Main-Gebiet soll schneller verlaufen

Dank der Fertigstellung soll der Transfer zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Osthessen deutlich schneller verlaufen. Das ist nicht nur für den Berufs- und Fremdenverkehr, sondern auch für die gesamte Wirtschaft von Vorteil, wie die Industrie- und Handelskammer Fulda betonte. „Das Rhein-Main-Gebiet rückt gefühlt eine Viertelstunde näher”, sagte der Fuldaer Landrat Bernd Woide (CDU) in einem Interview mit der „Fuldaer Zeitung”. Der Lückenschluss sei für die ganze Region ein Grund zum Feiern.

Durch die verbesserte Verbindung auf der West-Ost-Achse wird der Weg aus Thüringen ins Rhein-Main-Gebiet neben der nördlicher verlaufenden A4 und A5 um eine Option erweitert. In der Gegenrichtung wird die Rhön für Fahrer aus dem Raum Rhein-Main schneller erreichbar.

Vor dem Lückenschluss in Osthessen quälte sich der Verkehr über die Bundesstraße 40. Stark betroffen von den Bauarbeiten war zuletzt die Gemeinde Neuhof am Fuße des Monte-Kali, einer bergförmigen Abraumhalde aus der Kalisalzproduktion. Der Lückenschluss bringt der Kommune nach baubedingt strapaziösen Jahren nun erhebliche Erleichterung und mehr Lebensqualität. Anwohner litten lange unter Bau- und Verkehrslärm.

A66-Bau als unendliche Geschichte

Der Bau der A66 gleicht einer fast unendlichen Geschichte. Jahrzehnte vergingen von der Forderung bis zur Fertigstellung. 1967 gab es laut einem Bericht der „Fuldaer Zeitung” erste Planungen einer Autobahn Fulda-Frankfurt im Bereich Hanau. Der Fuldaer Landrat Woide übte im Rückblick Kritik an der langen Bauzeit: „Die Politik muss lernen, dass sie es bei aller Bürgerbeteiligung nicht jedem recht machen kann und zu getroffenen Mehrheitsentscheidungen stehen muss.” Die A66 ist nach dem Lückenschluss in Osthessen aber noch nicht überall komplett.

Eine Lücke klafft noch in Frankfurt im Abschnitt zwischen Bergen-Enkheim (A66/K870) und Erlenbruch (A66/A661). Der Part misst 2,2, Kilometer, davon ist allein der Riederwaldtunnel 1,1 Kilometer lang. Der Abschnitt kostet laut Ministerium in Wiesbaden etwa 320 Millionen Euro. Er könnte 2022 fertig sein. (dpa)

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