Hamburg. Jedes zweite Logistikunternehmen riskiert Geldstrafen durch Compliance-Verstöße bei Warenlieferungen. Das geht nach Angaben von Nielsen + Partner aus einer Marktbeobachtung der Unternehmensberatung hervor. Fünf Jahre nach Einführung neuer EU-Vorschriften zur Sicherheit in der Lieferkette bestehen demnach weiterhin Lücken bei der Exportkontrolle anhand internationaler Sanktionslisten.
Mehr als die Hälfte der Logistikfirmen in Deutschland sollen der Studie nach auf die IT-unterstützte Automatisierung des entsprechenden Prüfverfahrens verzichten, und dadurch Strafzahlungen bis zu 1,8 Millionen Euro in Kauf nehmen. Im schlimmsten Fall drohe sogar die Untersagung des Gewerbes.
"Einer der bekanntesten Vorfälle dieser Art ist die Strafandrohung der US-Behörden gegen den Transportdienstleister DHL, die vom Verlust der Exportprivilegien bis hin zum Gewerbeverbot in den USA reichte", erklärt Sven Mathes, Geschäftsführer von Nielsen + Partner.
Logistikunternehmen rät Mathes, sich mit einer gerichtsfesten Dokumentation der Ergebnisse ihrer Compliance-Prüfungen abzusichern. Der Logistikberater warnt, dass beispielsweise im Fall des Iran-Embargos auch inländische Transporte unzulässig sein können.
Zum Thema Iran-Embargo lesen Sie mehr in der VerkehrsRundschau 26/2011. (nck)