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Lieferkettengesetz: Grüne kritisieren Ankündigung des Bundeskanzlers

23.10.2024 15:59 Uhr | Lesezeit: 3 min
Lieferkettengesetz auf dem Laptop
Eine komplette Aussetzung des deutschen Lieferkettengesetzes sei nicht vereinbart gewesen, betonen die Grünen
© Foto: MQ-Illustrations/AdobeStock

Bundeskanzler Olaf Scholz stellt das deutsche Lieferkettengesetz beim Arbeitgebertag infrage. der grüne Koalitionspartner reagiert mit deutlicher Kritik.

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Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge hält ein mögliches Ende des deutschen Lieferkettengesetzes für einen „großen Fehler“. Die Ampel-Koalition habe im Zuge ihrer „Wachstumsinitiative“ zwar festgelegt, „Erleichterungen bei den Berichtspflichten im nationalen Recht“ zu ermöglichen. Eine komplette Aussetzung sei allerdings nicht vereinbart gewesen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte der Wirtschaft am Dienstag beim Arbeitgebertag in Berlin Entlastung von Bürokratie zugesagt. „Das haben wir ja gesagt, das kommt weg“, erklärte Scholz dabei zum Lieferkettengesetz. Der Bundeskanzler bezog sich damit auf das deutsche Lieferkettengesetz, das an bevorstehende neue EU-Regelungen angepasst werden soll.

Dröge sagte, das Gesetz in Frage zu stellen bedeute, „den vielen Unternehmen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen in den Rücken zu fallen, die seit vielen Jahren für eine verantwortungsvolle Wirtschaft werben“. Geschäftsmodelle, die „auf Ausbeutung, schlechten Arbeitsbedingungen und der Verletzung von Menschenrechten basieren“, dürfe man nicht ermöglichen, so die Grünen-Fraktionsvorsitzende.

Das europäische Lieferkettengesetz wurde vor Kurzem verabschiedet. Die EU-Staaten haben nun gut zwei Jahre Zeit, die neuen Regeln in nationales Recht umzusetzen. Unternehmen müssen umfangreiche Berichte erstatten und sollen zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen profitieren. Die Bundesregierung hatte in ihrer „Wachstumsinitiative“ angekündigt, bei der Umsetzung von Sorgfalts- und Berichtspflichten unverhältnismäßige Belastungen der Unternehmen zu vermeiden.

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